Wer kennt den Film „Im Rennstall ist das Zebra los“? Ein sehr lustiger Kinderfilm, bei dem ein Zebra so gerne ein Rennpferd werden möchte. Ein Rat, der dem Zebra gegeben wird, ist: „Schau nie zurück, hab nur das Ziel im Blick!“.

Für Wettrennen scheint mir das ein sehr guter Rat zu sein. Wer sich beim 100m-Sprint kurz umdreht, um zu schauen, was die Konkurrenz macht, der hat verloren. Der Blick muss nach vorne auf das Ziel gerichtet sein, um es möglichst schnell zu erreichen. Man darf sich auch nicht an zurückliegenden Ereignissen und Rückschlägen aufhängen, sondern muss weiter nach vorne arbeiten.

Der FC Bayern hat erkannt, dass die letzte Fußball-Saison für sie nicht befriedigend lief. Für das Ziel, dass die nächste Saison wieder erfolgreicher wird, haben sie drastische Personal-Entscheidungen getroffen. Gleichzeitig sind sie auf dem Transfermarkt sehr aktiv und sind bereit, viel Geld in die Hand zu nehmen, um sich bestmöglich auf die Ziele der neuen Saison vorzubereiten.

Egal, welche Sportart… Jeder Sportler und jede Mannschaft steckt sich Ziele in der Vorbereitung auf einen Wettkampf und tut alles dafür, diese Ziele zu erreichen. Die Prioritäten im Training, in der Freizeit, in der Ernährung werden so gesetzt, dass sie dem Ziel dienen. Voller Fokus auf das Ziel.

Auch Paulus tut genau das und fordert uns danach auf, das gleiche zu tun:

„Ich laufe mit aller Kraft auf das Ziel zu, um den Siegespreis droben zu gewinnen, für den uns Gott durch Christus Jesus  bestimmt hat.“ Philipper 3,14

Paulus spricht in den Versen vorher davon, wie er früher war. Er war durch und durch Hebräer und strenger Befolger der Gesetze (Philipper 3,5+6). Das Befolgen der Gesetze hielt er für seinen Gewinn – bis er verstand, dass das Erkennen von Jesus Christus als seinen Herrn der eigentliche Gewinn ist (Philipper 3,7+8)!

Sein Fokus änderte sich. Er liegt nicht mehr auf dem Einhalten der Gesetze, sondern auf Jesus selbst. Er möchte unter den Gläubigen sein, die aus den Toten auferstehen und in Ewigkeit bei Jesus sind. Das ist sein Ziel, auf das er mit aller Kraft zuläuft. Er vergisst, was hinter ihm liegt und wer er einmal war. Er lässt diesen alten Paulus, der die junge Gemeinde nach seinem Gesetzesverständnis verfolgt hatte, , hinter sich und konzentriert sich nun auf das, was vor ihm liegt (Philipper 3,13).

Der Lauf eines Lebens ist ein Marathon mit Höhen und Tiefen. Es ist oft nicht leicht, wie es um uns herum aussieht, nur dürfen wir den Fokus auf Jesus nicht verlieren. Egal, ob es uns gut oder schlecht geht, Jesus ist das Ziel und gleichzeitig derjenige, durch den wir das Ziel erreichen können. Wenn wir es schaffen, unseren Blick immer wieder auf Jesus zu lenken, dann können wir irgendwann wie Paulus auf unsere Leben zurückblicken:

„Ich habe einen guten Kampf gekämpft und habe das Ziel erreicht! Den Glauben habe ich unversehrt bewahrt. Jetzt liegt der Ehrenkranz für mich bereit, die Gerechtigkeit, die der Herr als gerechter Richter mir an jenem Tag zuerkennen wird – aber nicht nur mir, sondern auch allen anderen, die sich auf sein sichtbares Wiederkommen freuen.“ 2. Timotheus 4,7-8

Anders als im Sport stehen wir nachher nicht allein oder als einzelne Mannschaft ganz oben auf dem Siegertreppchen, sondern alle, die das Ziel erreicht haben, erhalten den Siegeskranz. Und auch der Lauf davor ist kein Lauf, den jeder für sich absolvieren muss. Wir laufen ihn gemeinsam mit allen anderen Leuten. Wir treffen bei unserem Lauf auch ganz viele, die nicht an Jesus Christus glauben. Bei ihnen haben wir hoffentlich die Gelegenheit, sie auf Jesus aufmerksam zu machen, damit auch sie die Chance bekommen, das Ziel zu sehen und zu erreichen. Gleichzeitig können wir uns als Nachfolger von Jesus gegenseitig tragen, ermutigen und daran erinnern, den Blick auf Jesus zu behalten.

Ein schönes Beispiel finde ich bei den Brüdern Jonathan und Alistair Brownlee. Bei einem Triathlon-Finale 2016 in Mexiko sieht Jonathan Brownlee kurz vor dem Ziel wie der sichere Sieger aus. Doch dann taumelt er und kann nicht mehr alleine weiterlaufen. Sein älterer Bruder Alistair könnte dadurch das Rennen gewinnen, aber verzichtet darauf und schleppt seinen Bruder bis ins Ziel. Sehr bewegende Bilder, wie ich finde:

Zeitungsartikel mit Video über Jonathan und Alistair Brownlee:

So lasst uns bei unserem „Lebens-Marathon“ den Fokus auf das Ziel, eines Tages bei Jesus zu sein, behalten und gleichzeitig unsere Mitmenschen so im Blick haben, dass wir gemeinsam mit ihnen das Ziel erreichen.

Micha Krauß

SRS SportPark

Er ist verheiratet, hat eine Tochter und wohnt in Birkenbeul

Seine Sportart ist Fußball und

das Motiv für Sportmission lautet: „Mein Wunsch ist es, dass Sport wieder so stattfindet, wie er Gott gefällt. Deshalb möchte ich christliche Werte und Gottes Wort in die Welt des Sports bringen.“

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