Wer die Kurve nicht kriegt, landet im Kiesbett. Es ist die letzte Position auf einer Rennstrecke, um Schlimmeres zu verhindern. Aber auch ein Ort der Wut und Enttäuschung. Es ist bitter, wenn einem so die Felle weggeschwommen sind. Andere werden gewinnen. Natürlich gehen Betroffene unterschiedlich damit um, aber es sind Getroffene. „Ich bin zu blöd dazu…“ – „Was soll das Ganze überhaupt noch…“ – „Ich bin ein Versager…“ – „Die Mannschaft gehört ins Krankenhaus…“ – „Ich investiere doch hier nicht mehr meine Zeit!“

Es ist der Angriff auf die Persönlichkeit. Auch Christen sitzen gefühlsmäßig in solchen Situationen in derselben Klemme. Muss das aber mit dem „Danach“, mit all den Auswirkungen auch so sein? Wir wären verurteilt dazu, wenn da nicht Christus einen Weg gebahnt hätte. Es gibt eine Wende im Keller der Gefühle. Es ist nicht der Trost gemeint, dass „die Welt ja nicht untergegangen ist“ und „man es das nächste Mal doch noch packt“, sondern etwas ganz Elementares:

„Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir.“ Galater 2, 20a

Paulus bejaht sich so, wie er von Gott geschaffen wurde. „Ich lebe“, sagt er und stellt das nicht euphorisch oder resignierend fest, sondern als Tatsache. „Ich bin da, ich gehöre in die Welt, ich bin gewollt, an mir kommt man nicht vorbei“. Doch er lebt nicht aus sich selbst. Es bestimmt ihn nicht letztlich, was er fühlt, denkt, verwirft, akzeptiert, vermutet oder nur teilweise begriffen hat. Christus ist die Mitte seines Lebens geworden. Und dies absolut in jeder Lage:

„Bis zu dieser Stunde leiden wir Hunger und Durst und haben nicht genügend anzuziehen. Wir werden geschlagen und haben kein eigenes Dach über dem Kopf. Wir haben uns mühsam mit unseren eigenen Händen unseren Lebensunterhalt verdient. Wir segnen die, die uns beschimpfen. Wir haben Geduld mit denen, die uns verfolgen. Wir sind freundlich zu denen, die Böses über uns sagen. Und doch werden wir behandelt, als wären wir die Sündenböcke der Welt, von allen der Abschaum – und das bis zu diesem Augenblick“ (1. Korinther 4,11-13).

In solchem Kiesbett haben der Apostel und seine Begleiter ihre von Gott geschaffene Persönlichkeit unzerreißbar mit Christus zusammenbinden lassen. Unter dieser Obhut gedeiht sie. In ihr findet sie ein klares Ja zu sich und den Umständen. Sie weiß, dass Gott daran u.a. mit dem Ziel arbeitet, sie in sein Bild umzugestalten.

Wie war das für die Jünger damals an Karfreitag? Das war mehr als im Kiesbett zu stecken! Aus, Ende, aus. Und dann die unbeschreibliche Osterfreude: Der Herr ist auferstanden! Ja, er ist wahrhaftig auferstanden! Wie hatte sich die Situation verändert! Das ist es, was auch heute deine Hoffnung ausmacht. Gesegnete Ostern!

Helmfried Riecker

SRSsportarten und Gründer von SRS e.V.

ist verheiratet und wohnt in Helmenzen (AK)

Er fährt Motorrad-Trial.

Sein Motiv zur Sportmission lautet:

Ich finde es einmalig im Sport von Jesus geführt zu werden.

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