1. Die goldene Regel besagt: Schau beim Zielsprint auf keinen Fall zurück. Das hat mir mein Trainer beigebracht, und das habe ich an meine Athleten weitergegeben. Und trotzdem sehen wir immer wieder bei olympischen Spielen, Weltmeisterschaften und Jedermann-Rennen, wie sich in Führung liegende Sportler im Kampf um den Zielsprint nach hinten umdrehen – UND verlieren. Durch das Zurückschauen und dabei die Konkurrenz zu sehen, scheinen Selbstbeherrschung, Mut, Stärke, Ausdauer, Schnelligkeit und Fertigkeiten augenblicklich dahin zu sein.

Es ist schwer, nicht zurückzuschauen. Mit dem Zurückschauen wollen wir unsere Chancen einschätzen. Reicht der Abstand zum Gewinnen oder reicht es nicht? Dabei können wir mit einmal kurz umdrehen nicht wissen, ob wir es schaffen oder nicht. Wenn du alles gibst, ist das Zurückschauen Unsinn und kostet dich dazu noch einen Preis. Interessantes findet sich darüber in der Bibel:

Einen Acker zu bearbeiten, ist eine große Ausdauerleistung. Besonders zur Zeit Jesu war es eine schwere und langwierige Arbeit, ein Feld zu bestellen. Genauso ist es im Sport und dem ganzen Leben. Wenn du dich zu Beginn deiner Tätigkeit umdrehst und siehst, wie wenig du bisher erreicht hast, verlierst du schnell den Mut – und die Hoffnung schwindet.

Ohne das Bearbeiten des Feldes ist es nicht möglich, anzubauen und gute Früchte zu ernten. Ich muss nach vorne schauen, wenn ich einen Pflug bediene. Wenn ich zurückblicke, wird die Furche krumm und ich verfehle mein Ziel. Wenn ich Jesus aus dem Blick verliere, führt das zur Zielverfehlung.

Ein Satz ist aufgrund der damit verbundenen Herausforderung sehr bekannt. Mir half das Bild vom Trainer, der sagt: Schaue nicht zurück, damit du nicht verlierst. Jesus beendet das Gespräch mit drei potenziellen Nachfolgern mit eben diesem Satz:

 „Wer eine Hand an den Pflug legt und dann zurückschaut, ist nicht geeignet für das Reich Gottes.“ Lukas 9,62

Jesus erwartet viel von denen, die ihm nachfolgen und entmachtet alle Ausreden. Nachfolge ist keine oberflächliche Entscheidung. Ich kann nicht passiv nachfolgen. Nachfolgen fordert aktiv zu werden und loszugehen.

 Jesus erwartet nicht von mir, dass ich der leistungsstärkste Pflüger bin. Leistungsfähigkeit ist ohnehin ein Geschenk von Gott. Das schließt nebenbei aus, dass ich mich mit meiner Leistung über andere erheben kann, anstatt Gott damit zu ehren.

Jesus erwartet von mir, dass ich meinen Blick auf ihn ausrichte. Wenn ich Jesus nachfolgen will, dann muss ich mein Herz entschlossen und ungeteilt auf Gott ausrichten. Bei Gott zu sein ist das Ziel.

  1. Es ist einfach zu sagen, was andere falsch gemacht haben: „Wer zurückschaut verliert!“ Aus der Ausrichtung nach vorne zu Gott und aus seiner Beziehung zu ihm ergibt sich automatisch eine neue Herzenshaltung. Einige Beispiele:
  • Gott ehren (Psalm 115) und loben (Psalm 103)
  • Ihm dienen (Psalm 100)
  • (Ernte-)Dankopfer (Psalm 50, 23)
  • Vertrauen (Psalm 13, 6) und Gottesfurcht (Psalm 111,10)
  • Gott dein ganzes Leben zur freien Verfügung zu geben – nicht nur am Sonntag, oder wenn du seine Hilfe erbittest. Es ist die eine Bereitschaft, die eigenen Bedürfnisse und Wünsche zurückzustellen, um dem Ruf Gottes zu folgen.

Ich halte jetzt an und nehme mir zwei Minuten Zeit mit Gott: Ich frage ihn, was er von mir persönlich erwartet.

Gott möchte, dass ich mich auf ihn ausrichte – so wie gerade jetzt geschehen… Damit bin ich auf dem richtigen Weg. Als Jesus mit den drei potenziellen Nachfolgern spricht, ist er auf dem Weg nach Jerusalem. Er bog als Mensch hier auf der Erde auf die Zielgerade seines Lebens ein. Er lief seiner Ziellinie entgegen, ohne sich von seiner schweren Aufgabe abzuwenden. Jesus ist am Kreuz gestorben, damit ich mein Leben gewinne und in Ewigkeit bei ihm sein darf.

Manchmal schauen wir auch ängstlich zurück, ob unsere Nachfolge Jesus überhaupt genügt. Manchmal schauen wir zurück, um die geistlichen Früchte/Erfolge zu zählen, die wir erreicht haben. Auch diese beiden Blicke verbietet uns Jesus. Nachfolge geschieht immer vorwärts. Was vergangen ist, ist ver-gangen. Das ist sozusagen hinterm Pflug. Ich gehe in der Hoffnung nach vorne, mit Blick auf Jesus. Das ist auch heute seine Einladung an mich. Ich ermutige und ermögliche das auch für andere.

Daniel Mannweiler

Vorstandsvorsitzender SRS e.V.

Sportart: Alle Sportarten, insbesondere Triathlon

Familienstand: Verheiratet, drei Kinder

Wohnort: Königswinter

Motiv für Sportmission: Ich liebe Sportmission, weil es Gottes persönlicher Plan für mein Leben ist.

 

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