24.07.2015, Kalifornien/USA. Es ist der dritte Tag der einwöchigen CrossFit Games. Das Thermometer misst 38°C. Es ist viel zu heiß, um sich im Freien sportlich zu betätigen, doch der Wettkampf beginnt. Im CrossFit gibt es unterschiedliche Workouts, in denen sich die Athleten messen. Der Workout des Tages heißt Murph und besteht aus fünf Übungen: ein 1,6km Lauf, 100 Klimmzüge, 200 Liegestütze, 300 Kniebeugen sowie einem weiteren abschließenden 1,6km Lauf, dies alles mit einer rund 6,4kg schweren Weste.

Das Wetter setzt den Frauen merklich zu, doch eine hebt sich bald deutlich von der Gruppe ab: Samantha Briggs. Während der neun Minuten, in denen Briggs die 300 Kniebeugen wie eine Maschine absolviert, rätseln die Moderatoren darüber, was gerade in ihrem Kopf vorgeht. Sie sind sich einig: Um im diesem entscheidenden Moment sportliche Bestleistung zu zeigen, kommt es auf das Mindset an. Ein Mindset ist eine Art Motivationssatz, auf den sich Sportler gedanklich fokussieren und Samantha Briggs verkörpert ihres mit ihrer ganzen Ausstrahlung: „Ich tue, was ich zu tun habe, und ich ziehe es durch, bis ich fertig bin.“ Sie gewinnt den Wettkampf schließlich mit einem beeindruckenden Vorsprung. Nur ein Athlet bei den Herren unterbietet ihre Zeit.

Während Samantha die abschließenden 1,6km läuft, tut sie plötzlich etwas, was ich noch nie in einem Wettkampf vorher und auch nie wieder seither gesehen habe: sie streckt die Hand aus, um die Sportler abzuklatschen, die ihr unterwegs begegnen. Die Art und Weise, wie sie das tut vermittelt: Ihr habt es gleich geschafft, haltet durch! Im Ziel angekommen, zieht sie sich nicht in den Schatten zurück, sondern bleibt an der Ziellinie, um die nach ihr ankommenden Athleten zu empfangen. Sie könnte sich jetzt ausruhen oder feiern lassen, stattdessen hilft sie den Frauen, die Klettverschlüsse ihrer Westen zu öffnen und bringt ihnen Wasser. Als eine der Ankömmlinge im Ziel zusammenbricht, ist Samantha, die hauptberuflich bei der Feuerwehr arbeitet, als erste bei ihr und leistet Erste Hilfe.

Ich frage mich, was mich antreibt und stelle fest: Es gibt einige Sätze, die mich motivieren, und leider hat jeder davon eine schlechte Kehrseite. So entwickle ich aus dem oben genannten Mindset eine Verbissenheit, die mir das Loslassen unmöglich macht. Das Abklatschen der anderen kann demütigend wirken und gut gemeinte Hilfsbereitschaft in eine Spirale führen, die nach Bedürftigen sucht, wo vielleicht gar keine sind.

Ich brauche also ein Mindset, dass es immer gut meint und immer das Gute bewirken kann. Ich finde es in der Bibel und stelle fest: es ist eine Person und heißt Jesus Christus. Er sagt von sich:

„Ich bin der Weg, ich bin die Wahrheit und ich bin das Leben!“ Johannes 14,6

 „Ihr werdet die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch frei machen.“ Johannes 8,32

 Erst der Fokus auf Jesus gibt meinem Leben diese zuverlässige Grundlage, aus der heraus ich beispielsweise die Freiheit habe, zielstrebig zu sein und gleichzeitig ein gesundes Maß zu finden, andere zu ermutigen ohne überheblich zu werden, hilfsbereit und gleichzeitig respektvoll zu sein. Jesus ist nicht nur ein starkes Vorbild, er ist all das Gute in Person.

Der 24.07.2015 ist das erste und einzige Mal, dass der Murph in dieser Form Teil eines CrossFit Wettkampfes ist. Samantha hat ihre Kraft genutzt, um eine einmalige sportliche Leistung zu zeigen und aus dieser Position heraus zu ermutigen und zu helfen – was fange ich mit meiner Freiheit an? Heute nutze ich sie, um diese Sportandacht zu schreiben und dafür zu beten, dass auch du dazu inspiriert wirst, das stärkste Mindset von allen zu finden: Jesus Christus.

Simone Fritzlar

Leitung SRSvolunteers

Ist verheiratet, zwei Kinder und wohnt in Birnbach

Ihre Sportart ist Kraftsport

Und ihr Motiv für Sportmission lautet: „Das enorme Potential der Sportmission für die Sportler und den Sport freisetzen.“

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