„Steh auf und geh!“

Apostelgeschichte 3,6

 „Steh auf, wenn du…“

So beginnt eines der Lieder in deutschen Fußballstadien, vermutlich auch bei der diesjährigen Fußball-EM im Sommer. „Steh auf, wenn du Deutscher bist…“, so feuern die Fans ihre Spieler mit Begeisterung und Leidenschaft an.

„Steh auf“ war auch die Aufforderung von Petrus und Johannes an den Gelähmten vor dem Tempel. Dieser hoffte auf Geld, doch das hatten die beiden Apostel nicht. Sie hatten jedoch viel mehr: „Im Namen Jesu Christi von Nazareth: Steh auf und geh!“

Der leidenschaftliche Blick

Es war nicht einfach nur ein „zur Kenntnis nehmen“, nicht nur ein interessiertes Zuschauen. Petrus und Johannes blickten den Gelähmten aufmerksam an, anders als dieser es gewohnt war. An seiner Person interessiert, mitleidend, leidenschaftlich, so wie Jesus es den „Magen umdrehte“, als er die verlorenen Menschen sah. Wie schauen wir andere an?

Die spürbare Enttäuschung

Was für eine Enttäuschung: „Gold und Silber haben wir nicht.“ Wonach werden wir gefragt? Welche Sehnsüchte haben die Menschen um uns herum? „Wir haben kein Geld.“ Oft erwartet man vom christlichen Glauben Glück, Gesundheit und Wohlstand. „Werde Christ und du bist besser dran“, so sagen es manche Verführer. Doch das ist nicht das Evangelium. Auch Christen leiden und können an Krebs sterben, auch Christen sind arbeitslos, auch gläubige Sportler verlieren eine Meisterschaft. Das Gebet eines Sportmentors vor dem Wettkampf ist kein Glücksbringer. Aber was ist es dann? Was in Gottes Namen haben wir zu bieten?

Die provozierende Aufforderung

Was also ist unsere mögliche Antwort? „Steh auf!“ Gab es etwas Unsinnigeres als diese Aufforderung von Petrus? Der Gelähmte könnte ja simulieren.  Aber so hat Petrus es nicht gemeint, es war ihm ernst. „Steh auf“  – nicht weil du simulierst, sondern weil du jetzt gesund bist.

Was für ein Risiko. Doch Petrus weiß ganz genau, was er tut. Er handelte nicht auf eigenen Namen, nicht auf eigene Rechnung. Er tut das, was Jesus gesagt hat: „Ich sende euch, wie der Vater mich gesandt hat“. Und jetzt müsste es doch heißen: „Und er stand auf, gehend, hüpfend und Gott lobend.“ Und tatsächlich steht das hier im Text, aber erst in Vers 8. Vorher lesen wir: „Da nahm er den Gelähmten an die Hand.“ Der Gelähmte ist gefordert, zu vertrauen, die Hand zu reichen und sich helfen zu lassen. Wollen wir das bei uns selbst geschehen lassen und auch anderen beistehen?

Petrus reicht die Hand, er hilft für die ersten Schritte. Er lässt den nun Gesunden nicht allein, es folgt die Handreiche, die Gehhilfe. Ich frage mich und uns als Christen und Sportmissionare: Sind wir bereit für die notwendigen Handreichungen – auch wenn sie Zeit kosten, auch wenn sie Mühe machen?

Die notwendige Begeisterung

„Steht auf, wenn ihr Christen seid!“ Lassen wir uns zunächst selbst helfen, Heilung zu wollen, da wo notwendig. So oft haben wir Lähmungserscheinungen, sind gefangen in uns selbst.

Lasst uns Christus bekennen. Heute ist es kein Problem, sich für alles zu positionieren. Steht auf und bezeugt Jesus, wenn ihr ihn erlebt habt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Lasst uns anderen helfen. Lasst uns nicht mehr achtlos vorbeigehen, lasst uns hinschauen und anpacken. Fangen wir heute damit an!

Hans-Günter Schmidts

SRS e.V. Netzwerke und Partnerschaften

Er ist verheiratet, hat vier erwachsene Kinder und wohnt in Kettenhausen (AK)

Seine Sportart ist Fußball und sein Motiv für Sportmission lautet: “Aus Dankbarkeit für das, was Gott in meinem Leben getan hat, möchte ich auch anderen diese Beziehung zu Gott aufs Herz zu legen und das in meinem Lieblingsthema ´Sport`.”

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