Samstagmorgen 9:30 Uhr. Ich stehe bei Temperaturen im einstelligen Bereich auf dem Fußballplatz und gucke mir ein Fußballspiel an. Die Mannschaft, in der zwei meiner Söhne spielen, wurde von einem ambitionierten Verein aus der Region für ein Testspiel angefragt. Bereits im Vorfeld war klar, dass hier nichts zu holen sein wird. Der Gegner will sich ausprobieren, es ist ein Testspiel, man ist hier nicht mehr als ein Sparringspartner. Aber die Mannschaft hat sich gut verkauft. Trotz eines frühen Rückstandes bereits in der ersten Spielminute hat das Team alles gegeben und mit Kräften dagegengehalten. So fiel dann nach gut 20 Minuten der Ausgleich zum 1:1 und mit einem denkbar knappen Rückstand von nur 2:1 ging es in die Halbzeitpause.

In der zweiten Halbzeit sah das ganze dann aber etwas anders aus. Jetzt fielen die Tore beinahe im Minutentakt. Als Zuschauer und Vater stand ich am Spielfeldrand und das Team auf dem Platz konnte einem echt leid tun. Waren die Spieler frustriert? Selbstverständlich! Es macht keinen Spaß, den Ball ein ums andere Mal aus dem Netz fischen zu müssen und wieder zum Anstoß an den Mittelkreis zu gehen, nur um dann wieder überrollt zu werden. Haben die Spieler aufgegeben? Nein, beim besten Willen nicht. Sie haben bis zum Abpfiff alles gegeben und sich gegen einen immer stärker werdenden Gegner gut verkauft. So konnte die Mannschaft zumindest noch einige sehenswerte Angriffe kreieren, auch wenn dabei leider kein Tor mehr erzielt werden konnte.

Das Team hat den Kampf angenommen, sie haben nicht aufgegeben und bis zum Schluss alles gegeben, was in ihrer Kraft stand, um dem Gegner die Stirn zu bieten. So konnten sie trotz einer sehr hohen Niederlage den Platz voller Stolz verlassen, denn sie hatten sich wacker geschlagen.

Ich finde dieser Sportsgeist ist ein tolles Beispiel auch für unser Leben als Christen. Jedes Gegentor steigert den Frust. Irgendwann resigniert man. Dann musst du dich entscheiden, weiterkämpfen oder aufgeben mit den Worten, es hat doch eh keinen Sinn mehr.

Kennst du das aus deinem Leben auch? Wieder einmal gescheitert, schon wieder versagt. Du hast dir so fest vorgenommen, dass dir das nie wieder passiert. Es ist doch wieder geschehen. Warum eigentlich noch kämpfen? Es bringt ja doch nichts, ich bin zu schwach. Kann sein, aber wie sagt man so schön? Du musst immer einmal mehr aufstehen als du gefallen bist. Aufstehen, Krone richten, weitergehen. Wir sind in diesem Kampf nicht allein. Gott ist an unserer Seite und er will uns die Kraft geben, trotz Niederlagen vorwärts zu gehen. Und das Schöne ist, er nimmt unsere Niederlagen sogar weg. Wir brauchen unser Versagen nicht immer mit uns herumschleppen, wir können es bei Jesus abladen.

Paulus schreibt im Brief an die Philipper:

Ich lasse das, was hinter mir liegt, bewusst zurück, konzentriere mich völlig auf das, was vor mir liegt, und laufe mit ganzer Kraft dem Ziel entgegen, um den Siegespreis zu bekommen – den Preis, der in der Teilhabe an der himmlischen Welt besteht, zu der uns Gott durch Jesus Christus berufen hat. Philipper 3, 13 – 15

Schau nicht zurück. Für das, was hinter dir liegt, hat Jesus den Preis bezahlt. Konzentrier dich auf das, was vor dir liegt. Wenn du fällst, dann steh wieder auf. Gib alles, um den Siegespreis zu bekommen. Gott hat für dich auch alles gegeben.

Stefan Rapp

SRSöffentlichkeitsarbeit

Ist verheiratet, hat vier Kinder und wohnt Nachrodt-Wiblingwerde

Seine Sportart ist Skifahren

Sein Motiv für Sportmission lautet: Ich möchte Gott zu den Menschen bringen, die sonntags nicht in die Kirche kommen.

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