Du springst wie ein Hase! Das waren die kritischen Worte meines Torwarttrainers. Er bemängelte, dass ich zu hoch abspringe, um Bälle zu erreichen, die tief ins Eck gespielt wurden. Ich hatte mir in den vergangenen Jahren eine Technik angeeignet, die für die Schüsse in den niedrigen Jugendklassen ausreichend war. Nun, bei den viel härteren und gleichzeitig platzierten Schüssen im hochklassigen Seniorenbereich benötigte ich durch den Bogensprung zu viel Zeit, um die Bälle im tiefen Eck noch zu erreichen, bevor sie im Tornetz einschlugen. Die nötige Korrektur sorgte durch den flacheren Absprung in den nächsten Wochen für Schürfwunden und dicke Ellenbogen. Zu meinem Frust errichte ich zuerst noch weniger Bälle. Die Feldspieler wussten meine fehlende Routine gnadenlos zu ihren Gunsten auszunutzen. Nach einigen Wochen stellte sich endlich der Erfolg ein. Mit meiner neuen Technik war ich gewappnet, um Bälle zu erreichen, bei denen ich zuvor keine Chance gehabt hätte.

Ich möchte dich als Christ im Sport mit einer Metapher aus der Bibel konfrontieren, die die Aufgaben und die Zielsetzung eines Trainers ganz gut zusammenfasst. Jesus spricht von einem Weingärtner (das ist Gott, der Vater), der sich um die Rebe (das sind du und ich), kümmert. Sein Ziel ist es, mehr Frucht zu erzeugen.

 „Jede Rebe, die Frucht bringt, schneidet er zurück und reinigt sie so, damit sie noch mehr Frucht bringt.“ Johannes 15,2b

Der Weingärtner widmet sich jeder Rebe. Er schneidet Blätter weg, um ihr mehr Lichteinfall zu gönnen. Er schneidet Dinge ab, die vielleicht nicht unbedingt schlecht, aber überflüssig sind. Er bringt sie in eine neue, ungewohnte Position. Er reinigt die Rebe von Parasiten – Dinge, die sie durch Energieraub oder Vergiftung schädigen.

Als Sportler bist du immer wieder damit konfrontiert, dass kaschierte Schwächen aufgedeckt werden. Der Trainer bittet dich um Fokussierung auf das Wesentliche, was mit dem Loslassen von Liebgewonnenem einher geht. Dabei mutet er dir neue Umstände zu, an die es sich anzupassen gilt. Er tut sein Bestes, Störfaktoren zu beseitigen, die dir Kraft rauben und deine Psyche vergiften.

Dies sind nun Prozesse, die frustrierend, ja sogar schmerzhaft sein können. Zwei Reaktionen sind Gott, dem Vater, aber auch deinem Trainer gegenüber möglich:

  1. Ablehnung: „Warum ausgerechnet ich? Muss das sein? Das lass ich nicht zu!“ Oder:
  2. Akzeptanz: „Danke, dass du mein Potential erkennst und an mir arbeitest.“

Die Früchte, die du sportlich hervorbringen wirst, sind Leistungen, die ohne Korrektur nicht möglich gewesen wären. Du wirst wieder konkurrenzfähig und hast die Chance auf Bestleistungen und Erfolge.

Die Früchte, die Gott in dir hervorbringen möchte, sind Veränderungen deines Charakters, deiner Herzensanliegen und deiner Einstellung. Sie verändern den Gesamtblick auf dich als Athleten, deinen Mitsportlern und das Leben als solches.

Liebe, Freude und Frieden, Geduld, Güte und Großzügigkeit, Treue, Freundlichkeit und Selbstbeherrschung sollen in deinem Leben als Christ im Sport sichtbar werden.

„Wir wollen nicht überheblich auftreten, einander nicht provozieren und nicht neidisch aufeinander sein!“ Galater 5,25+26

Ich bin mir sicher: Diese Eigenschaften schließen sportlichen Erfolg nicht aus, aber garantieren Siege auf zwischenmenschlichen Ebenen. Auf diese Weise gehst du auch mit einer sportlichen Niederlage im Gepäck als Sieger vom Platz.

Alex Zöller

 SRS Mission & Multiplikation

Ist verheiratet, hat vier Kinder und wohnt in Betzdorf/WW

Er begeistert sich für viel Sportarten, vorrangig Teamsport

Sein Motiv zur Sportmission lautet: „Wir verändern Ewigkeiten durch Glaube+Sport“

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