Wer kennt nicht die Aufregung vor dem Start und die ersten Minuten danach? Das Blatt des Wettbewerbs ist noch nicht beschrieben, das Herz klopft deutlich mehr als sonst, Aufregung um einen her, das Gefühl von Hilflosigkeit, in der Masse und den Umständen unterzugehen…Nun musst du deinen Weg in der Hektik finden, deinen eigenen Weg! Auch die Jünger von Jesus standen damals an Weggabelungen. Wie wird es mit ihnen weitergehen?

„Petrus wendet sich um und sieht den Jünger nachkommen… Als Petrus ihn sieht, fragt er: ´Herr, wie wird es denn mit diesem gehen`? Jesus sagt zu ihm: ´Wenn ich will, dass er bleibt, bis ich wiederkomme, was geht es dich an? Folge du mir nach`!“ Johannes 21, 20-22

 Jesus machte Petrus klar, was er von ihm erwartet: „Folge du mir nach!“ Und anders ausgedrückt: „Es ist in diesem Fall nicht deine Sache, auf den anderen zu sehen! Gehe deinen Weg!“ Zum Zeitpunkt saß der Auferstandene mit seinen Jüngern beim Abendessen am Lagerfeuer und ermutigte sie. Und so, wie er für Johannes und Petrus sorgen wird, wird er das bis auf den heutigen Tag für alle seine Nachfolger rund um den Erdball tun.

Aber waren diese beiden Jünger und die anderen damals in ihrer Situation nicht auch am Start eines noch nicht erkennbaren Weges? Was war alles passiert: Die vorausgegangene Kreuzigung mit den niederschmetternden Begleiterscheinungen und all den Ängsten um ihr Leben, dann die Auferstehung des für immer begraben geglaubten Jesus. Und jetzt werden sie von ihm in die Welt geschickt, überall das Evangelium zu predigen. Jeder auf seinem eigenen Weg.

Ja, der von Petrus sah anders aus als der von Johannes. Und doch hielten sie in ihrem persönlichen Auftrag zusammen. Petrus schrieb nicht nur zwei wesentliche Briefe im Neuen Testament und Johannes das vierte Evangelium, sowie die Offenbarung und drei Briefe – sie wurden Säulen der Christenheit.

Blick zurück auf einen für mich unvergesslichen Wettkampf, den Endlauf zum Euro-Cup in Belgien. Victor und ich waren genau punktgleich in der Meisterschaftswertung angereist. In der zweiten und letzten Runde plötzlich starker Landregen. Völlig veränderte Umstände. Die Reifen der Trial-Maschinen fanden kaum noch Griff. Jeder suchte seinen eigenen Weg durch die Sektionen und auf den langen Zwischenstrecken. Nur durchkommen, irgendwie. Keiner sah mehr auf den anderen, wie der das wohl schaffen würde. Jeder gab sein Allerbestes, jeder in seiner eigenen Spur. Victor Gigot hätte genauso der Sieger sein können, es fehlten dem belgischen Fahrer nur winzige 4 Punkte. Das ist es, der eigene Weg.

Helmfried Riecker

SRSsportarten und Gründer von SRS e.V.

ist verheiratet und wohnt in Helmenzen (AK)

Er fährt Motorrad-Trial.

Sein Motiv zur Sportmission lautet:

Ich finde es einmalig im Sport von Jesus geführt zu werden.

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