Die einen schätzen sie, die anderen meiden sie – die Faszienrolle. Als junger Mensch nahm ich mir, so denke ich heute, zu wenig Zeit für regenerative Maßnahmen nach dem Sport. Auch auf regelmäßiges Dehnen legte ich nie viel Wert und trage jetzt die Früchte davon. Während der ca. 60-jährige Tänzer, dem ich häufig im Fitnessstudio begegne, seinen Körper immer noch in alle Richtungen biegen kann, freue ich mich über Veränderungen, die im Millimeterbereich liegen und meine Beweglichkeit verbessern.

Die Faszienrolle hilft mir nach sportlichen Belastungen, die für mich deutlich spürbaren Verklebungen an den Faszien zu lindern oder gar zu lösen, auch wenn es an manchen Stellen ein schmerzhaftes Unterfangen ist. Schon stark, dass so ein einfaches Utensil aus Hartschaum auch für den Hobbysportler Hilfe sein kann, das Gewebe um den Muskel elastischer zu machen.

Das, was für meinen Körper gut ist, wünsche ich mir auch sehr für meine Seele, mein Innerstes, mein Herz.

Gibt es geistliche Verklebungen, die mich immer weniger „elastisch“ sein lassen? Und wenn diese Verklebungen über Jahre mein Leben bestimmen, wird dann mein Herz nicht unbeweglicher und verschlossener? Was hilft mir, meine geistlichen Verklebungen zu erkennen und zu lösen?

„Und ist er (der Geist Gottes) erst gekommen, wird er den Menschen die Augen für ihre Sünde öffnen, für Gottes Gerechtigkeit und sein Gericht.“ Johannes 16,8

Der Geist Gottes gebrauchte sein gutes Wort, die Bibel, um in meinem Leben die verklebten Stellen sichtbar zu machen. Das sieht bei jedem Menschen sicher anders aus. Ich erlebte es so:

Ich bin ein Mensch, dessen Blick von Natur aus eher schnell auf die Schwierigkeiten und Probleme gerichtet ist. Also auf die Dinge, die passieren könnten, wenn wir dies und jenes nicht beachten. Grundsätzlich kann dies auch eine Stärke sein, aber in meinem letzten Jahr hat mich dieses Denken eher in die Resignation getrieben. Es hat  mich mutlos gemacht, Veränderungsprozesse in meinem Leben anzugehen – und mir und den Menschen in meiner Umgebung auch eine Menge Lebensfreude geraubt. Mein Herz war unbeweglich und steif geworden.

Beim Lesen einer Andacht am 4. Februar war es, als ob Gott mit einer großen Rolle über mein Herz gleiten und meine Verklebungen spürbar machen würde: Ela, hier brauchst du Veränderung! Du musst dein Denken erneuern!

„Tag für Tag bringst du dir eine gewisse Botschaft: Entweder eine resignierende: ´Ich schaffe es nicht`-Botschaft. Oder eine zuversichtliche: ´Ich habe alles, was ich brauche in Christus-Botschaft.`“ (Quelle: Paul David Tripp / Jeden Morgen neue Gnade.)

Von ganzem Herzen bat ich Jesus um Vergebung für mein falsches, eingeschränktes Denken und begann das neue Denken zu trainieren. Wie gut ist es zu wissen, dass wir einen Gott haben, der vergibt:

 „Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, dann erweist sich Gott als treu und gerecht: Er wird unsere Sünden vergeben und uns

von allem Bösen reinigen.“  1. Johannes 1,9

Ich schaue heute mehr auf Gottes Möglichkeiten und erlebe dabei Ermutigung, Kraft für Veränderungsprozesse und wieder mehr Lebensfreude. Tag für Tag bin ich am Lernen. Wo sind geistliche Verklebungen, die uns innerlich steif werden lassen? Bleiben wir elastisch!

Ela Grube

SRS Gebet und Jüngerschaft

Ist verheiratet, hat drei erwachsene Kinder und drei Enkelkinder

sie wohnt in Rodenbach (AK) und spielt Tennis

Ihr Motiv zur Sportmission lautet: Auch Sportler brauchen Jesus.

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