Mit den Olympischen Spielen hätte letzten Sonntag der Saisonhöhepunkt vieler Top-Athleten geendet. Auch ich arbeite als Einzelsportler häufig das gesamte Jahr auf einen Wettkampf oder eine relativ kurze Saison hin. Bei mir sind es deutsche oder Landesmeisterschaften, bei den Profis eben die Olympischen Spiele. Nach diesem Höhepunkt ist es in nahezu allen Leistungsklassen üblich, das Training für einige Wochen zu reduzieren oder gar auszusetzen. Damit zielt man einerseits darauf ab, dass sich der Körper vom intensiven Training des letzten Jahres vor der nächsten Trainingsphase erholen kann. Andererseits gönnt man sich diese Saisonpause, um wieder Lust zu bekommen, sich durch harte Trainingseinheiten zu „quälen“.

Weiterhin setzt man sich während der Pause auch mit der Planung des kommenden Trainingsjahres oder der nächsten Saison auseinander. Man resümiert, was im letzten Trainingsjahr gut und schlecht lief, aber man überlegt auch, was man im kommenden Jahr erreichen will. Diese Ziele hängen bei mir als Amateursportler nicht zuletzt damit zusammen, wieviel ich zu geben bereit bin. Und ob ich neben Beruf oder Studium noch viele Stunden investieren kann und will, um größere sportliche Ziele zu erreichen. Oder ob ich meine Zeit lieber anderweitig nutze und im Sport kürzertrete.

Ähnlich war es auch bei den Jüngern um Jesus: Nachdem er sie in Zweiergruppen ausgesandt hatte, um durch die Dörfer zu ziehen, zu predigen und zu heilen (vgl. Markus 6,7-9), verordnete er ihnen ebenfalls eine Pause und sagte:

„Kommt, wir gehen an einen einsamen Ort, wo wir allein sind und wo ihr euch ein wenig ausruhen könnt.“ Markus 6,31

Ebenso wie die Jünger eine Pause benötigten, nachdem sie viel Zeit und Mühe investiert hatten und rund um die Uhr im Auftrag Jesu unterwegs waren, brauchen auch wir immer wieder Zeiten, in denen wir uns körperlich und geistlich erholen können. Das heißt natürlich nicht, dass wir wie ein Sportler, der sich in der Saisonpause nahezu vollständig vom Training distanziert, auch unseren Glauben währenddessen vollständig aussetzen. Im Gegenteil. Es ist ja in einer solchen Phase von besonderer Relevanz, wieder geistlich aufzutanken, indem man sich zum Beispiel eine Predigtreihe anhört, ein bestimmtes Buch aus der Bibel durcharbeitet, oder eine bestimmte Zeit lang fastet.

Ebenfalls ist es wichtig, dass wir uns immer wieder Zeit nehmen, zu reflektieren. Was lief in letzter Zeit daheim, im Sportverein, oder in der Gemeindearbeit gut oder eben nicht so gut? Um danach an unseren Zielen effektiver zu arbeiten und sie eventuell neu zu setzen. Oder anders zu gewichten, damit wir Ressourcen wie Zeit und Energie anpassen können. Paulus ermutigt im ersten Korintherbrief die Gemeinde, sich selbst zu disziplinieren. So wie ein Läufer es tut, um sein Ziel zu erreichen – aber mit einem wichtigen Unterschied:

„Die Athleten tun es für einen Siegeskranz, der bald wieder verwelkt. Unser Siegeskranz hingegen ist unvergänglich.“

1. Korinther 9,25

Matteo Carnielo

SRS Freiwilligendienst BFD

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