Das ist mir noch in guter Erinnerung: Auf den letzten Straßenmeilen zurück zu Start und Ziel schlug mir der Regen so richtig ins Gesicht. Die Anstrengung lag hinter mir, ich hatte in England ein gutes Trial gefahren. Mein Herz jubelte und ich schrie meine Freude in den Regen hinein. Sport kann so schön sein – solche Dreingaben des Herrn sind das Zünglein an der Waage.

 „Ich aber vertraue auf deine Liebe und juble darüber, dass du mich retten wirst. Mit meinem Lied will ich dich loben, denn du hast mir Gutes getan.“ Psalm 13,6

Das Wissen, dass Jesus die Hände über dem verregneten Wettbewerb halten würde – komme, was das wolle – hatte mich begleitet. Dieses „Gute“ erkannte ich auch daran, dass das Motorrad „astrein“ lief und von den insgesamt 28 Sektionen 22 strafpunktfrei bewältigt werden konnten. Und wie oft hing das im Schlamm am seidenen Faden! Beim Trial dürfen ja die Füße nicht abgesetzt werden. Jede Bodenberührung wird als Strafpunkt (höchstens 5 pro Sektion) geahndet. Der zweite Platz brachte wichtige Punkte für den Euro-Cup.

David, von dem die Worte aus Psalm 13 stammen, kannte auch andere Zeiten. Nicht immer werden die Wohltaten so sichtbar. Gottes Gutestun kann gebremst werden durch eine Halbe/Halbe-Motivation: Ich lege meinen Fahrplan fest, wie ich das will. Und Gott soll sein „Übriges“ dazu tun. Der Helfer in der Not? Sicher ist er das auch. Aber wer hat denn wirklich zu sagen, wenn es eng wird? Bin ich es oder will ich, dass Jesus es ist?

Ich war mir vor dem Start in meinem Herzen und Wollen sicher, dass Gottes Wille mit mir und der Maschine, mit meinen Sportkameraden, mit dem Wetter, mit den Menschen um mich her so geschehen solle wie er will. Und nicht anders. Dass ich das wirklich wollte, darüber war ich mir vor dem Start klargeworden. Eine für alles, was da kommen würde, überaus wichtige Vorbereitungsphase.

Oft wird in der Bibel von der Güte Gottes gesprochen. Güte hängt mit gut zusammen. Diese kann so aussehen, dass Gott alles daransetzt, dass ein Mensch auf einen guten Weg gelangt: „Weißt du nicht, dass dich Gottes Güte zur Umkehr leiten möchte?“ (Römer 2,4). Auch diese Frage entspringt der Absicht, dass Gott dir etwas Gutes tun möchte. Und wenn dann alles gut gelaufen ist? Dann gilt es ebenfalls, „an der Hand“ des Schenkenden zu bleiben. Gerade in der Entspannungsphase kannst du ganz praktisch zeigen, was dir wirklich wichtig war und ist.

Helmfried Riecker

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