Machen können, was man will, hat immer seinen Preis. Nachfolgend blickst du auf eine Geschichte zurück, die auf ca. 1200 vor Christus datiert wird. Sie ist aktuell bis auf den heutigen Tag. Josua als „Bundeskanzler“ war gestorben und nach ihm die leitenden Ältesten des Volkes. Bis dahin war alles noch gut gegangen. „Die Israeliten blieben dem Herrn treu, solange Josua lebte.“ Dann aber ging´s los. Sie lebten sich aus. Mit fremden Göttern verunehrten sie den alleinigen Gott. Es kamen Dinge in Leben, Denken und Handeln, die konträr zur vorher gelebten Nachfolge standen. Sie taten, was sie wollten:

„Als von seiner Generation keiner mehr lebte, gab es eine neue Generation, die den Herrn weder kannte noch wusste, was er für Israel getan hatte. Sie taten, was der Herr verabscheute… Was sie auch unternahmen, um sich zu verteidigen, der Herr ließ es ihnen misslingen… Nun taten sie, was sie wollten. Wenn sie dann aber verzweifelt klagten… hatte der Herr Erbarmen mit ihnen.“

Richter 2, 10.11a.15a.18a

Gott gefiel das nicht nur nicht, er blieb aktiv und ließ ihnen ihre Vorhaben misslingen. „So gerieten sie in große Bedrängnis, so wie er es ihnen angekündigt hatte“ (15b).

Im Buch Richter wird auch ein trauriges Schema deutlich, was später Jakobus im Neuen Testament (1,13-16) so beschreibt:

„Wenn jemand in Versuchung gerät, soll er nicht sagen: ´Gott hat mich in die Versuchung geführt`. Denn Gott kann nicht vom Bösen verführt werden und führt auch selbst niemand in Versuchung. Nein, jeder wird von seiner eigenen Begierde in die Falle gelockt. Wenn die Lust auf diese Weise schwanger geworden ist, bringt sie Sünde zur Welt, und die Sünde, wenn sie voll ausgewachsen ist, den Tod. Täuscht euch nicht, liebe Geschwister.“ Der anfängliche Bibeltext spricht aber auch vom Erbarmen Gottes. Es ist dessen erklärter Wille, dass sich am Ende einer manchmal bitteren Selbsterkenntnis ein ganz neuer Weg auftun soll.

Was hat das mit Sport zu tun? Mindestens so viel wie mit deinem Alltag heute. Sport ist ein Teil deines Lebens, genauso wie die Schule, der Beruf, deine Liebe, dein innerstes Denken und deine Überzeugungen es sind. Es ist nicht eine Frage der Intensität, wie sehr oder wie wenig dies oder das dich gerade „anmacht“. Alles, was deine Zeit beansprucht, ist ein Teil deines Lebens. Und darin soll der Herr das Sagen haben. Hat er das, wird es auch im Sport Auswirkungen haben. Dann werden sich die Dinge, wie sie sich entwickeln, „zum Besten dienen“ müssen – und nicht zur Pleite. Du kannst heute dafür sorgen, dass die Prioritäten wieder stimmen.

Helmfried Riecker

Print Friendly, PDF & Email