Auf dem Rückweg von einem Auswärtsspiel hatte ich die Gelegenheit, mit einem Mannschaftskollegen zu sprechen, der als Spielmacher in der Halbzeit leistungsbedingt ausgewechselt worden war. Die Auswechslung hatte er zwar professionell akzeptiert. Aber weil die Begründung des Trainers fehlte, saß er nun frustriert und aufgebracht neben mir im Auto: „Ich will weiterhin Stamm spielen. Aber wie soll mir das gelingen, wenn ich nicht weiß, was ich falsch gemacht habe?“ Auch wenn die Gründe für Außenstehende nachvollziehbar waren, brauchte der Spieler trotzdem eine Erklärung.

Auch die Bibel berichtet von einer Auswechslung. Die Leistung der verantwortlichen Personen war für Gott schichtweg nicht mehr zu tolerieren und er nannte auch die Gründe dafür: „Weil meine Schafe geraubt und von allen wilden Tieren gefressen wurden, weil sie keinen Hirten hatten und meine Hirten sich nicht um meine Schafe kümmerten, weil die Hirten nur für sich selbst sorgten und nicht für die Schafe…werde ich gegen diese Hirten vorgehen und meine Schafe von ihnen zurückfordern. Ich nehme ihnen das Recht, meine Schafe zu weiden, und sie sollen aufhören, nur für ihr eigenes Wohl zu sorgen. Ich werde meine Schafe aus ihrem Rachen reißen, damit sie nicht mehr von ihnen gefressen werden.“ (Hesekiel 34,8-10)

Mit den hier angesprochenen Hirten sind Könige von Israel gemeint. Sie hatten die Aufgabe, das Spiel zu machen (Hesekiel 34,4). Aber anstatt ihrer Aufgabe nachzukommen, die Herde zu weiden, das Schwache zu stärken, das Kranke zu versorgen, die Verletzten zu verbinden, die Verirrten zu suchen und die Verlorenen zurückzubringen, sorgten sie nur für das eigene Wohl und beuteten das Volk aus.

Mit dieser „Auswechslung zur Halbzeit“ war natürlich auch eine Einwechslung verbunden. Der neue Spieler sollte die Mannschaft besser machen. Mit Spannung verfolgten nicht nur, Trainer, Gegner, Zuschauer und Presse, sondern auch die ausgewechselten Spieler die ersten Ballkontakte des „Neuen“. War  die Auswechslung gerechtfertigt? Würde der Joker stechen?

Gott wechselte einen Spieler ein, von dem er wusste, dass er seine Aufgabe erfüllen würde. Es bestand kein Zweifel daran, dass er alles zum Guten wenden und die Mannschaft zurück auf die Siegerstraße führen würde.

„Ich setzte einen einzigen Hirten bei ihnen ein, der für sie sorgen soll – meinen Diener David. Er wird für sie sorgen und ihnen ein Hirte sein. Ich, der Herr, werde ihr Gott sein, und mein Diener David wird ein Fürst in ihrer Mitte sein. Ich, der Herr, habe gesprochen!“ Hesekiel 34, 23-24
Wie denn das? König David war doch zu diesem Zeitpunkt schon längst Geschichte! Mit diesem Vers wurde ein Nachkomme dieses großen Königs, der auch das Handwerk eines Hirten verstanden hatte, angekündigt. Gott kündigte 600 Jahre vor der Geburt Jesu die Ankunft unseres Retters an. Den König, der von sich selbst sagt:
„Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.“ Johannes 10,11

Ja, das ist Advent: Jesus kommt, der König, der seinen Job macht und mit Liebe regiert. Mach dich bereit!

Alexander Zöller
SRSjugendsport

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