Durch die Vorbereitungen für die diesjährigen Kinder-Sport-Arenen bearbeitete ich in den letzten Wochen das Thema der Events. Der Text für eine der Andachten steht in 1. Mose 13, 1-13. Hier erfahren wir, wie es zur Trennung zwischen Lot und Abraham gekommen ist. Der Besitz der beiden war zu groß geworden, so dass sich ihre Hirten immer wieder untereinander stritten, wo wessen Tiere grasen dürften. Abraham erkannte, dass sie sich trennen sollten, um den Streit nicht eskalieren zu lassen. Er schlug Lot diese Lösung vor und bot ihm an, sich auszusuchen, wohin er gehen möchte. Lot schaute sich die Umgebung an und entschied nach dem, was er dort sah und was für ihn, seine Familie und seinen Besitz das Beste zu sein schien. Abraham ging in die entgegengesetzte Richtung.

Beide handelten sich in dieser Situation ein Risiko ein. Lot vertraute auf sein Auge und seine Logik. Was jedoch, wenn sein Auge ihn täuschen sollte? Abraham ging das Risiko ein, auf Gott zu vertrauen. Als guter Christ kann man ja heute sagen: Auf Gott zu vertrauen ist doch kein Risiko! Jedoch fällt es uns immer wieder schwer, dieses Vertrauen aufzubringen und unserer Logik zum Trotz den nicht so angenehmen Weg zu gehen.

Im Sport treffen wir auf ähnliche Situationen, und immer wieder müssen wir Risiken eingehen. In Sekundenbruchteilen entscheiden wir uns dafür, den Ball nochmal abzugeben, anstatt das Tor selbst zu schießen. Da gibt es noch viele andere Situationen. So hat ein Baseballspieler extrem wenig Zeit für die Entscheidung, den Ball zu schlagen oder ihn durchzulassen.

Als Trainer muss man immer wieder schwere Entscheidungen treffen, vielleicht ähnlich wie bei Abraham und Lot. Dabei geht es allerdings meist nicht darum, einen Streit zu lösen, sondern den Wettkampf zu gewinnen. Als Baseballtrainer stehe ich auch immer wieder vor solchen Herausforderungen. Tatsächlich entschied ich mich vor zwei Wochen gegen die bessere Chance, das Spiel noch zu gewinnen.  Und für die Entwicklung meiner jüngsten und unerfahrensten Spieler. Bei besagten Spielern handelt es sich um 8- bis 10-jährige Jungen und Mädchen. Es ist ihre erste Saison und sie spielen alle in unserer zweiten Mannschaft.

Nun spielten wir bei dem besagten Spiel gegen einen großen Konkurrenten der ersten Mannschaft. Eine Niederlage für diesen Konkurrenten und die Chance auf den Gewinn der Hessenmeisterschaft standen für uns nicht schlecht. Und tatsächlich spielte unsere zweite Mannschaft richtig gut. Bis kurz vor Schluss lagen wir mit drei Punkten in Führung. Es war nicht mehr lange zu spielen und ich wusste, dass wir das Spiel gewinnen könnten, wenn ich jetzt gewechselt und meine besseren Spieler reingenommen hätte. Aber ich entschied mich dagegen. Ich wollte unseren jüngsten Spielern die Möglichkeit und die Erfahrung geben, das Spiel selbst zu entscheiden. Ich wusste, dass die anderen Coaches später zu mir kommen und meine Entscheidung anzweifeln würden. Jedoch vertraute ich meiner Erfahrung und auf das Wissen, wie hilfreich solche Erfahrungen für junge und unerfahrene Spieler sind.

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass Abrahams Familie seine Entscheidung ebenso in Frage gestellt hat. Schließlich sah die Landschaft bei weitem nicht so gut aus, wie die von Lot gewählte. Aber Abraham ging das Risiko ein und entschied sich dafür, Gott weiterhin blind zu vertrauen. Abraham war sich bewusst, dass Gott mit ihm ist. Er hat häufig genug auf seinen Reisen erfahren, dass Gott ihn versorgt. Wir sind auch gut von Gott umsorgt und dürfen wissen, dass er bei uns ist. Wenn du also das nächste Mal merkst, dass du jetzt auf Gott vertrauen kannst, dann gehe dieses Risiko ein. Abrahams Geschichte ist ein tolles Beispiel dafür, dass es sich lohnt, auf Gott zu vertrauen. Gott hat auch später Josua eine sehr schöne Zusage gemacht, die auch du für dich in Anspruch nehmen darfst:

„Ich sage dir: Sei stark und mutig! Hab keine Angst und verzweifle nicht. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin bei dir, wohin du auch gehst.“ Josua 1,9


Freddi Stahl
SRSkindersport

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