Es gehört zu den Wundern der Schöpfung Mensch, dass sich dein Körper die Leistung merken kann, die du ihm soeben abverlangt hast. Beurteilst du die Phase der nachfolgenden Ermüdung und die notwendige Erholung richtig, bist du eine bestimmte Zeit später zu einer kleinen Steigerung in der Lage. Diesen Trainingseffekt, den Aufbau einer neuen Leistungsbereitschaft des Körpers, richtig zu nutzen, heißt die Aufgabe. Und macht es nicht Freude, an sich die von Gott gegebenen Möglichkeiten zu entdecken, seine Grenzen zu weiten und seinen Körper auch mit dieser Regenerationsphase immer besser kennen zu lernen? Das Bibelwort sagt dasselbe:

„Pflügt oder gräbt oder bricht denn ein Ackermann seinen Acker zur Saat immerfort um?“ Jesaja 28, 24

Nach dem Pflanzen fordert die Wartezeit Geduld, aber dann sprosst es und es kann schließlich geerntet werden. Eigentlich kannst du drei Trainingsergebnisse erzielen: Deine Leistung bleibt gleich, sie lässt nach oder sie verbessert sich ständig in kleinen Schritten. Letzteres geschieht durch effektives Training und sehr mitentscheidend: Die dazwischen liegenden Regenerationsphasen. Dies gilt so lange, bis die tatsächlichen Auswirkungen des Älterwerdens zuerst das Halten der Leistung und dann, naturgegeben, die Reduzierung bewirken. Und doch kann in jeder Altersspanne, in jeder Disziplin ein Optimum an Effektivität hervorgerufen werden. Dabei kommen auch langjährige Erfahrung, Kennen seiner Zeiten und Daten und ein umfassender Überblick zum Tragen.

Dagegen führen unrealistische Ziele zu Frustration. Es gilt, kurzfristig, mittelfristig und langfristig solche Ziele zu setzen, die mit einem effektiven Training, der notwendigen Portion Fleiß und mit einem Zusammenspiel glücklicher Umstände erreicht werden können. Drei- bis viermal im Jahr sollte der jeweilige Ist-Zustand untersucht werden: Wie ist meine momentane Ausgangsbasis zu beurteilen: Ausdauer, Fitness, Schnelligkeit, psychische Belastbarkeit, Taktik, Selbstständigkeit? Auch darüber gilt es nachzudenken: Wie heißen meine Anlagen, die schwer zu verändern sind? Oder: Welche Voraussetzungen stehen mir zur Verfügung, um meine Planung durchzuführen? Aber auch: Wie ist es um mein Management überhaupt bestellt?

Im Gespräch mit Sport-Insidern und im Gebet kannst du von Fall zu Fall um Klarheit bitten, ganz besonders dann, wenn unterschiedliche Belastungen durch den beruflichen Alltag, die familiären Verpflichtungen oder Krankheits- und Verletzungsphasen dazukommen. Gerade dann gilt es, im Glauben das Maß der Erholungsphase festzulegen und – wenn auch nicht immer zu hundert Prozent durchführbar – durchzuziehen.

Helmfried Riecker

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