Es läuft nicht so richtig rund im Sport: Eine Verletzung beendet die Saison, ein Ereignis im Verein zwingt zu einer Planänderung, oder meine Leistung liegt deutlich hinter den Erwartungen zurück. Mein Plan und mein so schön eingerichtetes und gemütliches Leben stockt.

Es gibt noch viele ähnliche Beispiele in unserem Alltag, wie wir sie immer wieder erleben: Aus meiner ganz persönlichen Perspektive wird mir mal wieder ein Knüppel zwischen die Beine geworfen und ich komme ins Straucheln. Wieder einmal ist Sand ins Getriebe meines Lebens geraten und die eben noch gut ineinandergreifenden Zahnräder beginnen zu knirschen und blockieren möglicherweise. Jeder von uns kennt solche Momente.

So ging es auch Paulus und Silas auf ihrer Missionsreise. Zunächst lief alles wie am Schnürchen: Kranke wurden geheilt, Menschen lernten Jesus kennen und Leben wurden verändert. Und plötzlich wurde die Reise unterbrochen und es ging nicht wie geplant weiter: Paulus und seine Begleiter zogen gerade durch den Teil Phrygiens, der zur Provinz Galatien gehört. Eigentlich hatten sie vorgehabt, die Botschaft Gottes in der Provinz Asien zu verkünden, aber der Heilige Geist hatte sie daran gehindert. Als sie sich dann Mysien näherten, versuchten sie, nach Bithynien weiterzureisen, aber auch das ließ der Geist Jesu nicht zu (Apostelgeschichte 16, 6-7).

Paulus und Silas war mit einem Plan gestartet: Sie wollten etwas für Gott erreichen. Aus ihrer Sicht war der ursprüngliche Plan der beiden gut. Aber Gott hat einen anderen Maßstab. Seine Perspektive ist nicht an Zeit gebunden, sondern immer von der Ewigkeit her bestimmt. Daher war es der Geist Gottes, der die beiden von „ihrem guten Weg“ auf einen anderen brachte. Gott veränderte die Planung der beiden, weil ER es so wollte.

Die Perspektive Gottes ist immer auf die Ewigkeit gerichtet. Wir Menschen aber haben im Allgemeinen nur eine beschränkte Weitsicht. Wenn dann in unserem Sport die Dinge nicht so optimal laufen, führt das oftmals zu Irritation, Verwirrung und manchmal auch zur Verzweiflung.

Gerade aus diesen Gründen sollen wir uns und anderen immer wieder sagen, dass Gottes Perspektive sich deutlich von unserer unterscheidet. Dabei geht es nicht um ein belangloses Vertrösten auf die Ewigkeit – kein emotionsloses „Das-ist-nun-mal-Gottes-Wille“, kein liebloses „Reiß-dich-zusammen-es-wird-schon-wieder“. Es geht vielmehr darum, sich wieder bewusst zu werden, dass Gott der absolute Souverän des Lebens ist. Auch im Chaos, in den Schwierigkeiten, bei körperlichen und seelischen Verletzungen: Wir können ihm vertrauen, dass er uns und diese Welt nach seinen Maßstäben formt – genau nach seinem Plan, auch wenn wir diesen manchmal nicht gleich verstehen und vielleicht auch gar nicht verstehen werden.

Daher möchte ich auch dich ermutigen, Gott darum zu bitten, dass Er dir in deinen persönlichen Herausforderungen Seine Perspektive offenbart – dass Er dir mehr von SEINEM Weg zeigen kann. Und selbst wenn Er den Blick dafür nicht öffnen sollte, kannst du dich immer noch an Ihn klammern. Denn Er lässt dich nicht los.

„Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.“ Jesaja 41,10
Manuel Schmitt-Lechner
SRS Vorstandsreferat
Print Friendly, PDF & Email