Immer wieder neu faszinierend sind die Berichte über bedeutende Sportler, die sich durch nichts, auch nicht durch eine Kette von Niederlagen, von ihrem Ziel abbringen lassen. Fast hat es den Anschein, als würden sie alles um sich herum vergessen, als könnte sie auch der „größte Hammer“ nicht irritieren und als sei es ihnen völlig egal, was man über sie spricht und schreibt. Sie gehen einfach ihren Weg. So wie gerade bei den Spielen in Tokyo.

Im Sport wird es genau wie in der Industrie deutlich: Die Entwicklung bleibt nicht stehen. Sie schreitet nicht gemächlich, vielmehr rasant fort. Da wird es Verlierer geben, weil der Anschluss schlicht verpasst worden ist. Wer nicht auf den Zug aufspringt, wird von ihm überfahren. „Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.“ Klugheit und Cleverness sind gefragt. In den Psalmen wird dazu ein heißer Tipp gegeben:

„Ich bin klüger als die Alten; denn ich halte mich an deine Befehle.“- „Dein Wort macht mich klug; darum hasse ich alle falschen Wege.“ Psalm 119, 100.104

Der uns unbekannte Schreiber hat nicht nur den längsten Psalm in der Bibel geschrieben – es finden sich darin 176 Verse – er gewichtet den Begriff „klug“ neu. Und das tut er in einer unverschämt naiven Abhängigkeit vom Wort Gottes. Dabei fällt die Konsequenz des Dichters auf: Er meidet alle falschen Wege, hasst sie geradezu. Und weil er sich an Gottes Aussagen wie Befehle hält, hebt ihn das sogar über die Lebenserfahrung der Alten.

Sich über die „erfahrenen“ Alten zu stellen, ist in diesem Fall keine Überheblichkeit, sondern stellt ihre erkannte Diskrepanz von Wissen und gleichzeitiger Inkonsequenz im Umsetzen desselben an den Pranger. Wer dagegen Wissen und das heute geforderte Tun zusammenbringt, der ist klug.

Gerade weil mit dem Festhalten am Wort Gottes der Segen Gottes verbunden ist, muss niemand befürchten, dass er im Leben zu kurz kommt. Es wird immer an uns selbst liegen, wie wir das unsere gestalten wollen. Gottes Wort bietet eine hervorragende Grundlage dafür. Das Psalmwort ermuntert dich heute, geradlinig vorwärts zu gehen und sich dem Neuen nicht zu verschließen.

Helmfried Riecker

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