Mitte September habe ich mit Freunden ein etwas schwierigeres Mountainbike-Rennen veranstaltet. Bisher hatte ich auch jedes Jahr selbst teilgenommen und insgesamt auch nicht schlecht abgeschnitten. Auch dieses Jahr war es mein Ziel, um die vorderen Ränge mitzukämpfen.
Bei diesem Rennen fährt man an einem Tag mehrere verschiedene Strecken, sogenannte Stages. Die Summe aller Stages ergibt dann die Rennzeit, die über die Platzierung entscheidet. Die ersten beiden Stages liefen trotz kleiner Fehler ziemlich gut. Stage Nummer drei, so hatte ich mir überlegt, wollte ich besonders gut und schnell fahren.
Meine Frau, meine Eltern und viele Zuschauer waren gekommen, um uns zuzuschauen. Ich machte mir selbst irgendwie den größten Druck, möglichst schnell zu sein, schließlich war es meine Strecke. Mein Ehrgeiz motivierte mich zusätzlich, nochmal extra „Gas zu geben“.
Nach den ersten paar Metern ging es kurz bergab auf einen Weg, wo man Schwung mitnehmen musste, um gut über den darauffolgenden Wall zu kommen. Doch bis zum Wall kam ich erst gar nicht. Ich lehnte mich beim Bergabfahren etwas zu weit nach vorn und verlor das Gleichgewicht, sodass ich ungebremst mit dem Kopf und der Schulter zuerst auf dem Weg aufschlug. Dank vieler Schutzengel und Gottes Gnade fing mein Helm den Aufprall gut ab. Für mich war das Rennen an dem Tag gelaufen, aber ich hatte keine wirklichen Schäden davongetragen, wofür ich sehr dankbar bin.
Im Nachhinein habe ich reflektiert und mich gefragt, warum ich mir selbst überhaupt solch einen großen Druck gemacht hatte. Wenn ich daran glaube, dass Gott mir meinen Wert gibt, dann muss ich doch keinem etwas beweisen? Doch leider war es in meiner Kindheit so, dass ich mir durch Mobbing meine Anerkennung erarbeiten musste, und dieses Verhaltensmuster ist bis heute manchmal noch zu erkennen. Leider kann man diese Zwänge oder Gedanken zweitweise nicht so einfach ausschalten, oder sie kommen wieder. Ähnlich verhält es sich mit Themen wie Neid, Stolz, Angst, Vergleichen oder dergleichen – sie rauben uns die innere Freiheit.
Viele Actionsportler, aber auch andere Sportler betreiben ihren Sport, um das Gefühl der Freiheit zu erleben, was ihnen ihr Sport auch für eine kurze Zeit gibt. Was ist aber, wenn man sich zwar kurz in die Freiheit des Sportes flüchten kann, aber irgendwelche Zwänge einen ziemlich schnell wieder packen und dann die Freiheit wieder rauben? Das können Gedanken und Ängste vor dem nächsten Tag sein, innerer Druck, dem Sponsor etwas bieten zu müssen, oder, wie in meinem Fall, um mir und anderen etwas zu beweisen. Mir ging es allein um die Anerkennung, die ich aber doch gar nicht nötig habe.
Der Apostel Paulus schreibt an die Galater:
Was mir hilft:
1. Gott im Gebet immer wieder diese Dinge hinzulegen.
2. Mit anderen Christen darüber zu sprechen, welche Dinge mich unfrei machen.
3. Der wichtigste Punkt: Meine Beziehung zu Jesus vertiefen, Gemeinschaft mit anderen Christen, lesen und stöbern in der Bibel – und durch Lobpreis!
Ich wünsche euch allen, dass ihr durch Jesus immer mehr von euren Zwängen zur Freiheit Gottes gelangt! Denn wahre Freiheit ist etwas Wundervolles!
Tobias Mittelbach
„Unbound“ SRSactionsports
Region Ostdeutschland