Noch nicht am Ziel, aber ganz auf das Ziel fokussiert

 „Ich möchte nicht behaupten, dass ich das alles schon erreicht habe oder bereits am Ziel bin. Aber ich laufe auf das Ziel zu, um es zu ergreifen. Denn ich bin ja auch von Christus Jesus ergriffen. Brüder und Schwestern, ich bilde mir wirklich nicht ein, dass ich es schon geschafft habe. Aber ich tue eines: Ich vergesse, was hinter mir liegt. Und ich strecke mich nach dem aus, was vor mir liegt. Ich laufe auf das Ziel zu, um den Siegespreis zu gewinnen: die Teilhabe an der himmlischen Welt, zu der Gott uns durch Christus Jesus berufen hat. Wir alle, die wir vollkommen sein möchten, sollen uns das stets vor Augen halten. Falls ihr anderer Ansicht seid, wird Gott euch auch darüber noch Klarheit verschaffen. Jedenfalls sollen wir festhalten, was wir bereits erreicht haben. Philipper 3, 12-16

Ich liebe die Sportbilder in der Bibel. Lese ich hier aber richtig, Paulus, der Glaubensheld und Evangelist der ersten Christenheit, schreibt in seinem Brief: Ich bin noch nicht am Ziel?!

1. Noch nicht im Ziel

Paulus beschreibt es genau wie ein Sportler, er ist noch nicht im Ziel. Er ist noch auf dem Weg. Es gibt ein Zielfoto von Flora Duffy bei den Olympischen Spielen in Tokyo, ganz kurz vor dem Ziel, bevor sie die Zielbanderole ergreifen kann. Ihr Gesicht ist vor Freude strahlend. Nach 8 Jahren der Fokussierung auf dieses Ziel und zahlreichen Weltmeistertiteln im Triathlon auf diesem Weg, wird sie zur Olympiasiegerin. Endlich im Ziel.

Ist es bei uns Christen nicht dasselbe? Wir sind noch nicht im Ziel, noch sind wir auf der Strecke. Wir dürfen viele schöne und viele herausfordernde Momente erleben, aber wir sind noch nicht im Ziel. Wir sind noch nicht fertig. Lass dich von deinem Schöpfer auf dem Weg gebrauchen.

2. Das Ziel fokussieren und nicht aus den Augen verlieren

Das Leben ist kein Sprint, sondern eher vergleichbar mit einem Langdistanz-Rennen. Bei Langdistanz-Wettkämpfen gibt es nicht das fehlerlose Rennen. Es kommt immer zu Momenten, in denen wir schwach sind, Fehler machen oder ein Tief haben. Wie gehst du damit um?

Ich vergesse, was hinter mir liegt. Und ich strecke mich nach dem aus, was vor mir liegt.

Das war schon oft mein Bibelvers, der mir Motivation in Wettkämpfen gab. Ich lag zurück und musste vergessen, was „dahinten passiert“ war, neu meinen Blick auf das Ziel ausrichten. Als Christen haben wir aber die Chance, das, was dahinten passiert ist, bei Jesus loszuwerden. Wenn du es nicht bei Jesus abgibst und dich auf die Vergangenheit fokussierst, bleiben zwei Möglichkeiten: Du bleibst in Gedanken bei dem Tief und wirst länger brauchen bis zum Ziel. Oder du gibst auf. Wenn du aufgibst, wirst du das Ziel nicht erreichen.

3. Die Vergangenheit loslassen und für das Zukünftige bereit sein.

Wir können überall mit Gott reden und Beziehung mit Gott leben. Trotzdem hatte ich in unserer Zeit in Südafrika einen besonderen persönlichen Platz, zu dem ich gerne gelaufen bin, um bewusst Zeit mit Gott zu verbringen. Es war ein Kreuz auf einem Berg. An diesem Kreuz zu sitzen, war für mich eine Zeit intim und im Team mit Gott. Für mich ein Beispiel für eine nahe, vertraute und persönliche Beziehung mit Gott.

Mit dem Umzug nach Deutschland habe ich diesen Platz losgelassen. Ich habe Gott gebeten, dass unsere Beziehung durch den neuen Dienst nicht leidet und mir ein Kreuz in Deutschland gewünscht, zu dem ich hinlaufen kann. Vor ein paar Tagen habe ich beim Laufen meinen Platz gefunden, ein kleines unspektakuläres Kreuz. Eine kleine Zielankunft für mich. Ich wünsche uns allen diesen persönlichen Platz, wo wir bewusst Zeit mit Gott verbringen.

Daniel Mannweiler

Leiter SRS e.V.

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