Da bist du Christ und doch stellen sich auch bei dir Wettbewerbsergebnisse ein, die dir und deiner Umgebung zusetzen.  Und es fällt dir schwer, dies alles zu akzeptieren. Aber sie erscheinen in einem anderen Licht, wenn Jesus zu dir sagt: „Ich war doch bei dir und bin es auch jetzt.“ Bei den biblischen Schriftstellern war das ähnlich und Paulus nennt auch den tiefsten Grund dafür:

„Deshalb lassen wir uns in diesem Dienst, den wir durch die Barmherzigkeit Gottes empfangen haben, nicht entmutigen.“ 2. Korinther 4, 1

„Entmutigen“ kann man auch übersetzen mit „müde werden, nachlassen, verzagen“ – lauter Erschöpfungsanzeichen. Aber weil Jesus da ist, ist keine Situation so verfahren, dass du daran verzweifeln müsstest. Gott verfügt immer noch über Mittel und Wege, die dir gar nicht in den Sinn kommen. Wenn du aber in einer Situation bis zur körperlichen Erschöpfung verzweifelst, könnte es sein, dass du „mit dem Kopf durch die Wand“ wolltest. Dann ist es Zeit,  Gott auch die Sorge um das, was gerade anliegt, wirklich anzuvertrauen und ihn die Dinge regeln zu lassen.

 

Das heißt aber auch sich zu fragen: Habe ich genügend Schlaf? Stimmt mein übriger Lebensrhythmus? Wenn jemand übermüdet ist, hilft auch kein Beten mehr. Er muss schlafen. Auch unsere Seele braucht eine Art Regeneration, gerade nach großen, eindrücklichen und positiven Erlebnissen ist sie erschöpft. Und man fühlt sich leer und ausgebrannt. Auch wenn Gott ganz gewiss Tag für Tag Kraft für die jeweilige Aufgabe zuzulegen versprochen hat,  muss doch der Moment der Pause kommen. Gott arbeitet mit seiner Schöpfung und nicht gegen sie. Manche Probleme lösen sich fast wie von selbst, wenn man ausgeschlafen hat.

Vielleicht ist irgendwo Verzicht angebracht, mehr Abstinenz vom Fernsehapparat und den digitalen Geräten – vielleicht zu Gunsten des Lesens des Wortes Gottes und der stillen Zeit. Du kannst einfach nicht überall mitleben wollen, auch nicht überall Verantwortung tragen. Ein klares Nein befreit! Es öffnet den Weg für das Ja zu dem, was Priorität hat! Wer im Sport vorankommen will, muss bereit zur Einseitigkeit sein. Und das heißt auf der einen Seite Verzicht, auf der anderen aber Gewinn.

Wer so wie Paulus und seine Leute das Reich Gottes im Auge hat und durch die erlebte Barmherzigkeit vorangetrieben wird, setzt eindeutige Schwerpunkte: Zuerst das Reich Gottes, dann wird alles andere, was dem Leben und Sport dient, dazugegeben. Wer die Prioritäten verwechselt, ermüdet.

Helmfried Riecker

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