Jeder kennt herausfordernde Zeiten und manchmal werden sie auch zu richtig stürmischen Zeiten.

Als Sportler bremst dich eine Verletzung aus, du bekommst einen neuen Trainer und findest dich auf der Ersatzbank wieder. Oder Corona verhindert das Training. Vielleicht gibt es auch Streit in deiner Familie, unter Umständen verlierst du sogar einen dir wichtigen Menschen. All das sind Herausforderungen, die dich treffen können, egal ob du an Gott glaubst oder auch nicht. Denn Gott hat uns nicht ein problemloses Leben versprochen, sondern seine Gegenwart zu jeder Zeit.

In jedem Sturm gibt es aber einen Ruhepunkt. Egal, ob sich dieser Sturm schon zu einem Orkan ausgeweitet hat. Denn inmitten des Sturms gibt es ein Zentrum und in diesem sogenannten Auge des Sturms ist Ruhe. So einen Ruheort beschreibt für mich auch der folgende Vers:

„Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.“

Psalm 23,5 (Luther)

Inmitten von Herausforderungen, Sorgen, Verzweiflung, Hektik oder Traurigkeit erreicht uns eine Einladung. Eine von Gott an mich. Er hat einen Tisch für mich gedeckt. Ich denke, wenn Gott uns einlädt und einen Tisch deckt, dann ist das kein Campingtisch mit Klappstühlen, Wasser und einem trockenen Brötchen. Ich denke eher an einen schön gedeckten Tisch mit Tischdecke und leckeren, wohltuenden Speisen und Getränken – sowie einen liebevollen Gastgeber! Einen Ort also, wo man gerne hingeht und der so einladend ist, dass man gerne bleibt und er einem gut tut.

Christen wenden sich in der Regel an Gott, aber ich vermute, dass das dann oft eher so aussieht: Wir laufen hin, nehmen uns ein Brötchen, schneiden uns ein Stück vom Käse ab und rennen wieder davon. Das mag unterschiedliche Gründe haben. Ein wichtiger davon ist sicherlich, dass wir dem Sturm der Anforderungen begegnen wollen, weil es noch so viel zu tun gibt.

Wenn wir so handeln, verpassen wir allerdings, was er uns mit seiner Gegenwart geben will: Er will unser Haupt mit Öl salben und uns voll einschenken.

Öl steht in der Bibel oft als ein Symbol für den Heiligen Geist. Die Gegenwart Gottes, sein Geist, hüllt unseren Kopf, unsere Gedanken, unser ganzes Inneres ein und bringt es zur Ruhe. Ja, so habe ich das selbst erlebt. In der Elberfelder Bibel-Übersetzung lautet Psalm 23,5: „Du hast mein Haupt mit Öl gesalbt.“ So übersetzt ist es, als würde sich König David daran erinnern, dass sein Stand der eines von Gott eingesetzten Königs ist. Auch das brauchen wir in schwierigen Zeiten, dass Gott uns daran erinnern kann, wer wir sind. Nicht nur David wird sich dabei seiner Autorität neu bewusst. Auch wir sind wer!

Im letzten Teil des Verses steht, dass er uns voll einschenkt. Lt. Elberfelder Bibel-Übersetzung „fließt unser Becher über“.

Gott will uns in stürmischen Zeiten nicht nur ein bisschen geben, sondern mehr als genug. So gestärkt von der liebenden Gegenwart Gottes an seinem Tisch, können wir den Herausforderungen begegnen und, wie die Bibel an anderer Stelle sagt, mehr als Überwinder sein.

Andrea Schieweck

SRS Netzwerke und Bibelschulen

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