In der Woche nach Ostern war ich allein noch ein paar Tage beim Skifahren im Zillertal. Mitte April ist dabei in der Regel mit frühlingshaften Temperaturen und weichem Sulzschnee zu rechnen, spätestens gegen Mittag. In diesem Jahr war es aber anders, nämlich Temperaturen knapp unter 0 °C und Neuschnee. Es schneite und schneite, sogar bis ins Tal. Ein herrlicher Schnee zu dieser Jahreszeit, ein TRAUM!

Fast genauso wichtig wie der Schnee ist die Sicht beim Skifahren. Je klarer die Sicht, desto besser erkennt man die Beschaffenheit der Piste und kann auf wechselndes Gefälle und Schneehügel angemessen reagieren.

Bei schlechter Sicht gibt es folgende Tipps:

  • Geschwindigkeit stets an die Sichtverhältnisse anpassen.
  • Am besten schräg zum Hang fahren und in spitzen Kehren wenden.
  • Pistenmarkierungen beachten.
  • Unbekanntes Terrain vermeiden und stattdessen auf bekannten Pisten unterhalb der Baumgrenze fahren.

Leider war die Sicht in diesen Tagen oft alles andere als ein Traum – bis hin zu einem sogenannten Whiteout. Bei einem Whiteout kommt es bei schneebedecktem Boden und gedämpftem Sonnenlicht durch Bewölkung, Nebel oder Schneefall zu einer so starken Kontrastverringerung, dass das gesamte Blickfeld gleich hell zu sein scheint. Boden und Himmel gehen, gefühlt, nahtlos ineinander über. Das hat wiederum Orientierungslosigkeit zur Folge und ist im Hochgebirge sehr gefährlich.

Und in einem solchen Whiteout auf ca. 2.500 m habe ich auf einer mir bekannten Piste zwei Pistenmarkierungen am linken Rand der Piste für eine linke und eine rechte Markierung der Piste gehalten – und fuhr zwischen diesen beiden Markierungen hindurch. Nach zwei, drei kurzen Schwüngen durfte ich – GOTT sei Dank! – feststellen, dass ich mich nicht mehr auf der Piste befand und kehrte um.

Wie empfindest du im Moment die „Sicht“ in deinem (Sportler-)Leben? Liegen die nächsten Schritte klar und deutlich vor dir? Oder erkennst du gerade nicht einmal die Hand vor den Augen?

Mir fällt dazu die Begegnung von dem Jünger Thomas mit Jesus aus dem Johannesevangelium, Kapitel 20, ab Vers 24, ein. Thomas war bei einer vorherigen Begegnung der Jünger mit dem auferstandenen Jesus nicht dabei und wollte die Auferstehung nur glauben, wenn er die Wunden Jesu nach der Kreuzigung selbst sehen und berühren konnte. Jesus gewährte ihm diese Möglichkeit. Daraufhin glaubte und bekannte Thomas: „Mein Herr und mein Gott!“

„Jesus erwiderte: ´Jetzt, wo du mich gesehen hast, glaubst du. Glücklich zu nennen sind die, die nicht sehen und

trotzdem glauben.`“ Johannes 20, 29

Wenn du dich gefühlt gerade in einem „Whiteout“ befindest, dann glaube und orientiere dich an Jesus. ER kennt deinen Weg:

„Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst; ich will dich mit meinen Augen leiten.“ Psalm 32, 8

 Und weil ER sich um dich sorgt, sollst und musst du dir keine Sorgen um dich und andere machen:

 „Und legt alle eure Sorgen bei ihm ab, denn er sorgt für euch.“ 1. Petrus 5, 7

Aber auch wenn bei dir derzeit alles „flutscht“ und du auf der Überholspur unterwegs bist, gilt für dich: Fahre auf Sicht hinter Jesus her! Und genauso, wenn du dich irgendwo zwischen Whiteout und Überholspur befindest.

„Auf Sicht hinter Jesus herfahren“ bedeutet für mich:

  • An Jesus orientieren, ihm vertrauen und ihn nicht „überholen“.
  • Ständig in Kontakt mit IHM sein im Gebet, Bibellesen und in Gemeinschaft mit anderen „Jesus Hinterherfahrern“.

Lass uns gemeinsam auf Sicht hinter Jesus herfahren und andere begeistern, mitzufahren!

Bernd Krauß

SRS Bereichsleiter Verwaltung

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