Erst Steller, dann Außenangreifer, dann Libero. So sahen meine Rollen in meiner aktiven Zeit im Volleyball aus. Alles habe ich sehr gerne gemacht. Auf diesen unterschiedlichen Positionen hatte ich bestimmte Aufgaben, Laufwege und Bewegungen. Dinge, die ich Woche für Woche trainieren musste, um meine Leistung zu verbessern. Nur wenn ich diese trainierte und im Spiel anwendete, konnte ich einen Teil zum Erfolg des großen Ganzen beitragen. Meine Mitspieler verließen sich im Training und im Spiel darauf, dass ich meine Rolle mit ganzer Hingabe ausfüllte. Schließlich erwartete ich von ihnen das gleiche.

Auch im Leben haben wir verschiedene Rollen bzw. sind in verschiedenen Bereichen aktiv: als Partner oder Elternteil, als bester Freund oder beste Freundin. Im Beruf als Mitarbeiter, Kollege oder Führungskraft. Und vielleicht noch im ehrenamtlichen Bereich im Sportverein, der örtlichen Gemeinde oder ähnlichem. Unterschiedliche Rollen mit ganz unterschiedlichen Aufgaben. Und die Menschen in meiner Umgebung verlassen sich auf darauf, dass ich die Aufgaben in der von mir eingenommenen Rolle gut erfülle. Nur so trage ich zum Erfolg des großen Ganzen bei.

Und schließlich haben wir auch als Christ eine Rolle – es ist die Rolle unseres Lebens. Dabei geht es nicht um ein Vorspielen von oberflächlicher Frömmigkeit, nicht um ein Ausleben von verstaubten Traditionen und nicht um ein Sprechen von bedeutungslosen Floskeln. Vielmehr geht es darum, diese Rolle mit Kraft, Hingabe und Liebe zu leben.

Die Aufgaben in dieser Rolle sind klar definiert: zum einen Gott zu lieben und ihn dadurch ehren. Und zum anderen Menschen zu lieben und ihnen zu dienen. Es ist so leicht, das hier zu schreiben, zu lesen und sich vielleicht selbst zu sagen. Doch wie herausfordernd ist es, das auch wirklich im Leben umzusetzen.

 
„Das wichtigste Gebot ist: ‚Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der alleinige Herr. Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe, mit deinem ganzen Verstand und mit aller deiner Kraft!‘ An zweiter Stelle steht das Gebot: ‚Liebe deine Mitmenschen wie dich selbst!‘ Kein Gebot ist wichtiger als diese beiden.“ Markus 12, 29-31

Ich möchte dich wieder ganz neu einladen darüber nachzudenken, was es bedeutet Gott so zu lieben. Wie kannst du mit den Gaben, die er dir geschenkt hat, an dem Ort, in dem du wohnst und in den Aufgaben, in die er dich gestellt hat, diese Liebe zeigen? Wie kannst du deine Situation mit Kraft, Hingabe und Liebe leben, damit er großgemacht wird? Und wie kann unbändige, niemals endende Liebe Gottes durch dich zu den Menschen in deinem Umfeld fließen?

Bitte Gott um seine Führung, Kraft und Leidenschaft. Dann wirst du erleben, was die Rolle deines Lebens wirklich bedeutet. Und nur so wirst du zum Erfolg der Geschichte von Gott und den Menschen beitragen.

 

Manuel Schmitt-Lechner
Assistent SRS-Vorstand

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