In letzter Zeit hat mich eine biblische Geschichte besonders fasziniert, die ein wunderbares Bild darüber abgibt, was es bedeutet, Gott bedingungslos zu vertrauen. Sie bringt sozusagen einen meiner Lieblingsbibelverse ganz praktisch auf den Punkt.

„Vertraue auf den HERRN von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand; erkenne ihn auf allen deinen Wegen, so wird er deine Pfade ebnen.“ Sprüche 3,5-6

Ich möchte dir heute von einem Jünger erzählen, der sich eines Tages die Frage stellen musste, ob er bereit dazu ist, dem Herrn von ganzem Herzen zu vertrauen, ohne sich dabei auf seinen Verstand zu verlassen. Es handelt sich um die Geschichte über den „Fischfang des Petrus“ aus Lukas 5,1-11, die uns verdeutlicht, welcher Segen darauf liegt, Gott beim Wort zu nehmen.

Die Umstände, in denen Petrus sich befand, als Jesus und eine große Volksmenge am Ufer des Sees Genezareth auftauchten, waren nicht gerade ermutigend. Er hatte als Fischer eine lange und erfolglose Nacht hinter sich, ohne einen einzigen Fisch gefangen zu haben. Sicher war er müde, erschöpft und nicht gerade bei bester Laune, als Jesus auf ihn zutrat, um ihm zu sagen: „Fahre hinaus auf die Tiefe, und lasst eure Netze zu einem Fang hinunter!“ Lukas 5,4.

Als Sportler kennen wir Situationen wie diese. Momente, in denen wir Enttäuschungen erleben, in denen wir erfolglos bleiben. Wir wissen, wie es sich anfühlt, hart zu arbeiten, viel zu investieren und am Ende „leer“ dazustehen. Weil die erwünschten Resultate ausbleiben. Genau an diesem Punkt wird Petrus mit den Worten Jesu konfrontiert. Wie wird er darauf reagieren? Was wird er tun? Ich vermute, dass er bereits beim Aufräumen seiner Boote war und diese Aufforderung Jesu nach menschlichem Ermessen keinen Sinn ergeben hätte.

Umso erstaunlicher ist seine Antwort: „Meister, wir haben die ganze Nacht hindurch gearbeitet und nichts gefangen; aber auf dein Wort will ich das Netz auswerfen!“(V.5). Petrus hätte viele Einwände bringen können. Doch er trifft eine Entscheidung. Er tut genau das, wozu wir in Sprüche 3,5-6 ermutigt werden. Er vertraut auf das Wort des Herrn – von ganzem Herzen, mehr als auf seinen Verstand, seine Logik und seine Erfahrungen.

Und dann? Petrus erlebt nicht nur ein gewaltiges „Fischfang“ – Wunder, sondern auch eine außergewöhnliche Begegnung mit Jesus Christus (V.6-10). Er erkennt die ganze Macht und Stärke, Heiligkeit und Gottheit und die unbeschreibliche Größe Jesu. Doch dies geschah nicht einfach so. Petrus hatte einen Weg zu gehen, ehe Jesus in seiner göttlichen Macht für ihn erlebbar wurde.

Wo stehst du in deinem Leben? Viele Sportler befinden sich momentan in der Sommerpause und genießen ihren Urlaub. Andere bereiten sich auf große Wettkämpfe vor oder befinden sich sogar mittendrin. Manche stehen vor neuen Aufgaben, müssen Entscheidungen treffen oder auf neue Möglichkeiten warten. Wieder andere sind müde, erschöpft und frustriert, da erwünschte Ergebnisse ausgeblieben sind – wie bei Petrus.

Wo immer du dich momentan befindest – Vertrauen ist gefragt. Die Geschichte vom „Fischzug des Petrus“ soll dich dazu ermutigen, aber auch zwei wichtige Prinzipien für dein Leben aufzeigen, die dieser Erfahrung mit Jesus vorausgingen.

  1. Es beginnt alles mit dem „Hören“ des Wortes Gottes (V.1-4). Petrus war bereit hinzuhören, was Jesus zu sagen hatte. Er war dort, wo das Wort verkündigt und gelehrt wurde.
  2. Wenn das Gehörte nicht ins Tun führt, bringt es nichts. Petrus war bereit, das gehörte Wort auch im Vertrauen zu tun. Und genau das ist nötig, wenn wir die Größe und Vertrauenswürdigkeit der Worte Jesu erfahren wollen.

Ich hoffe und bete, dass du dir das Beispiel von Petrus zum Vorbild nimmst. Denn jeder, der die Worte Jesu hört und sie tut, ist wie ein Mann, der auf festem Fundament baut (Matthäus 7,24). Vertraust du ihm?

Manuel Bühler

SRS Sportmentor / Fußball mit Vision

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