Frage: Markus, ich sehe, dass Du auf Deinem Schild unter Anderem japanisch sprachig draufstehen hast. Erzähle doch bitte mal wo Du herkommst, welchen Bezug Du zum Tischtennis hast, was Du beruflich machst und wie es kommt, dass Du japanisch sprichst.

Wie gesagt, mein Name ist Markus Neitzel. Ich bin Kreisjugendwart im Kreis Gießen im HTTV und spiele selbst in den unteren Klassen Tischtennis.  Von Beruf bin ich evangelischer Pastor und ich bin schon seit 2006 als ehrenamtlicher Übersetzer für die Japaner bei den German Open und anderen Großveranstaltungen im Einsatz. Ich war 13 Jahre in Sapporo im Norden Japans auf Einladung der japanischen Kirche. Ich habe dort neue Kirchen mit aufgebaut. Von der japanischen Kirche wurde mir dort ein 2-jähriges Sprachstudium finanziert. Von daher kann ich gut japanisch lesen, schreiben und sprechen.

Frage: Der Beruf als Pastor ist ja nicht so ganz gewöhnlich. Was verbindest Du denn mit Deinem Beruf, bzw. auch dem christlichen Glauben und dem Sport?

Antwort:  Also, ich muss sagen, ich bin eigentlich durch den Jugendkreis unserer evangelischen Gemeinde zum Tischtennis gekommen. Dort hatten wir einen Tischtennistisch stehen. Aus diesem Freizeitsport im evangelischen Jugendkreis ist dann eine Mannschaft im Spielbetrieb des HTTV hervorgegangen, die bereits seit über 40 Jahren am Spielbetrieb des HTTV teilnimmt. Daraus ist bei mir die enge Verbindung zwischen meinem Glauben und dem Tischtennissport schon früh entstanden.
In meiner aktuellen Mannschaft spielt auch ein Flüchtling aus Syrien mit. Er hat in Syrien bereits in einer Kirchenmannschaft gespielt. Auch dort in Syrien war die Verbindung zwischen Glaube und Tischtennis vorhanden und das hat uns hier auch gleich verbunden.

Frage: Soweit ich weiß  bist ja nicht nur Volontier bei Tischtennisveranstaltungen, sondern auch bei anderen hochklassigen Sportveranstaltungen. Wo bist Du überall aktiv?

Antwort: Überall wo Japaner mit dabei sind und ich mich frei machen kann, bin ich als japanisch Dolmetscher im Einsatz. Ich war bereits Übersetzer für die Skispringer,  ich war Übersetzer für die Rollstuhl Basketballmannschaft, sowie bei der Leichtathletik WM in Berlin als Team Host im Einsatz. Ich muss aber sagen, das Tischtennis schon die Sportart ist, für die mein Herz schlägt und die ich ja auch selbst praktiziere. Daher bin ich immer gerne bei den Tischtennis Großveranstaltungen mit dabei.  Begonnen hat alles bei einer Tischtennis Großveranstaltung 2006. Dort war ich als Fahrer im Einsatz. Als kurzfristig jemand gesucht wurde, der japanisch spricht, habe ich mich gemeldet.  Seit dem bin ich als japanisch Dolmetscher im Einsatz.

Frage: Gibt es weitere Berührungspunkte mit deinem Beruf und dem Sport?

Antwort: Es ist so, dass wir uns als Tischtennisspieler oft treffen,  auch mit der christlichen Sportlerorganisation SRS.  SRS bietet geistliche und sportseelsorgerliche Ausbildungen, Lehrgänge und Turniere, auch für die Sportart Tischtennis an und es macht immer wieder richtig Spaß dort dabei zu sein. Bei SRS habe ich auch eine Sportseelsorgerliche Ausbildung absolviert, die sehr wertvoll für mich war.

Markus, vielen Dank für das Interview.

Das Interview führte Bernd Frank

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