Die derzeitige SRS-Sportlerbibel heißt MORE und ist inzwischen manchem zum Segen geworden. Andere übersetzen MORE ins deutsche und landen bei der Konferenz vom Gebetshaus Augsburg, die bereits über 11.000 Christen aus unterschiedlichen Konfessionen zusammenbringt.

Ich denke dabei an Heidi Baker. Sie hat 7 Jahre lang Theologie studiert und ihren Doktor in Theologie gemacht, also eigentlich Dr. Heidi Baker. Als Sprecherin bei einer Konferenz habe ich zum ersten Mal etwas von ihr gehört. Sie wurde vorgestellt, dann kam sie auf die Bühne und kniete sich hin.  Danach Stille und eine gefühlte Ewigkeit passierte nichts, gar nichts. Ich dachte: Ist das jetzt echt? Startet hier ein Theaterspiel oder was ist hier los? Auf einmal zerreißt ein Schrei die Stille: Moooooooorrrreeeee!!

Ich habe mir sagen lassen, dass Dr. Heidi Baker ihre Predigten in der Regel so startet. Sie drückt damit ihr tiefes Verlangen aus, dass Gott der Handelnde sein soll und weniger sie selbst. Sie bringt damit eine tiefe Beziehung zu Gott zum Ausdruck und zeigt ihre  Abhängigkeit von ihm. Weniger von Ihr und meeeeehr von Ihm!

Jetzt kann man davon halten, was man will, sowohl theologisch und auch von der Form her darüber diskutieren.  Ich möchte mit dem Folgenden die Haltung und die Aussage in den Fokus rücken: „Gott, handele du, gib du Antwort, wo ich oder wir keine mehr haben. Mehr von dir, weniger von mir.“

Dr. Heidi Baker und ihr Mann sind als Missionare in Mosambik tätig. Dort  versorgen sie mittlerweile über 1000 Waisenkinder und haben mehr als 3000 freie Gemeinden gegründet. Heidi Bakers Dienst fing damit an, dass sie zu den Menschen auf den Müllbergen gegangen ist. Unendlicher Gestank, unendlicher Dreck, offene eitrige Wunden, Geschwüre. Ungeachtet dessen, hat sie dort diese Menschen umarmt, geküsst und ihnen die Liebe Gottes ganz praktisch gezeigt.

Ganz ehrlich, könntest du das? Ich bin sehr geruchsempfindlich, schon das würde mich zum Weglaufen bewegen. Dann erst recht das riesige Ausmaß an Not! Meine gefühlte Hilflosigkeit diesem Elend gegenüber würde mich nicht hingehen, sondern weglaufen lassen.

Kennst du das, dass du nicht hinguckst, sondern wegguckst? Eventuell sogar bei Menschen, die dir nahestehen, in deinem Sportverein, in deinem Team? Und nicht weil du unbarmherzig bist, sondern einfach nur überfordert? Denn aus dir heraus kannst du dafür einfach keine Antworten geben. Ich kenne das und ich bin weit davon entfernt, mit diesen Zeilen ein schlechtes Gewissen hervorrufen zu wollen.

Viel zu oft treiben wir uns selbst an, „bessere Christen“ zu sein, dieses oder jenes besser zu machen: Mehr Bibellesen, mehr Glauben, intensiver beten, freundlicher und  hilfsbereiter sein. Danach zu streben ist nicht schlecht, aber Gott sagt uns, dass wir „tot“ sind und er jetzt durch uns leben will. Wie kann das sein?

„Denn ich bin durchs Gesetz dem Gesetz gestorben, damit ich Gott lebe. Ich bin mit Christus gekreuzigt. Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt in meinem sterblichen Körper lebe, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben.“ Galater 2,19+20

Vieles wäre also einfacher und auch erst möglich, wenn wir nicht ständig von uns selbst so viel erwarten würden. Dagegen vielmehr von Ihm, unserem allmächtigen Gott. Er kann, wo wir nicht mehr können.

„Ich schaue hinauf zu den Bergen. Woher kann ich Hilfe erwarten? Meine Hilfe kommt von dem Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.“ Psalm 121,1+2

 Dr. Heidi Baker hat die Allmacht und Hilfe Gottes ganz praktisch erlebt. Zur rechten Zeit kam Nahrung und Kleidung für ihre Familie und die Waisenkinder. Sowie Spenden, und auch übernatürliche Heilungen geschahen. Sie hat die Spannung ausgehalten, die Not zu sehen und keine Antwort aus sich heraus dafür zu haben. Ich denke, so hat sie gelernt, Moooore zu schreien. In dem tiefen Wissen, dass sie nicht, aber Gott alles kann.

Andrea Schieweck
SRSgemeinde

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