Der ganz große Moment

 Jeder von uns kennt in seinem Leben Momente, die man nie vergisst. Momente, die einem gefühlt ewig in Erinnerung bleiben werden, weil sie mit tollen Emotionen belegt sind. Gerade als Sportler kennen wir solche ganz großen Momente. Sei es ein Sieg in letzter Sekunde. Oder ein Sportler, der in großartigem Fairplay glänzt. Ein Comeback nach monatelanger Verletzung oder die erfolgreiche Höchstleistung eines Außenseiters, an die man nie geglaubt hätte. Oh, ich liebe Sport!

Gleichzeitig gibt es Situationen, in denen wir scheiterten, oder bei denen es darauf angekommen war, dabei zu sein. Ich muss dabei immer an Marco Reus denken, der 2014 seine Teilnahme an der WM-Endrunde in Brasilien kurz vor Turnierbeginn verletzt zurückziehen musste. Wir wissen alle, wer Weltmeister wurde. Wie muss sich Marco Reus gefühlt haben, als seine Nationalmannschaftskollegen den WM-Pokal in den Nachthimmel von Rio de Janeiro rissen? Wahrscheinlich pure Freude, gepaart mit einem Hauch von Enttäuschung.

Ich weiß, der Vergleich hinkt etwas, doch ich möchte euch etwas Persönliches erzählen: Bei beiden Geburten meiner zwei Kinder hatte ich ein ähnliches Gefühl. Der Geburt meines Sohnes waren schier endlose 19 Stunden Warterei mit nur ganz wenig Schlaf vorausgegangen. Als es dann am nächsten Morgen zur finalen Geburt kommen sollte, machte mein Kreislauf urplötzlich schlapp, weil Körper und Geist am Ende waren. Ich konnte die Geburt „nur“ betend auf dem Boden miterleben. 20 Monate später, bei der Geburt meiner Tochter im Spezialklinikum zwei Stunden von Zuhause entfernt, war ich sogar gar nicht dabei. Nach der Ankunft des Babysitters fuhr ich durch die Nacht und kam in den morgendlichen Berufsverkehr. Als ich ankam, war unsere Tochter schon da. Pure Freude, gepaart mit einem Hauch von Enttäuschung.

Sind es nicht gerade die ganz großen Momente, die man keinesfalls verpassen darf, wo man Präsenz zeigen muss, ansonsten hat man wirklich Entscheidendes verpasst? Es gelingt halt nicht immer.

Aber als Sportlerchristen wollen wir uns darauf besinnen, dass es vor allem auf einen Moment ankommen wird: dem, wenn wir Jesus eines Tages endlich in die Arme schließen. Wenn wir dort ankommen, wo endlich alles gut ist. Und wo Gott uns eigentlich schon immer haben wollte. Wo wir in seiner Herrlichkeit sind und IHN sehen. In diesem Moment wird jede auf der Erde erlebte Freude oder Enttäuschung, jedes Glück und jede Trauer, jeder Erfolg und jede Niederlage egal sein. Wir sind endlich in Gottes ewiger Nähe. Am Schluss der Bibel heißt es dazu:

„Er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein. Ja, von nun an wird Gott selbst in ihrer Mitte leben. Er wird ihnen alle Tränen abwischen. Es wird keinen Tod mehr geben, kein Leid, keine Klage und keine Schmerzen; denn was einmal war, ist für immer vorbei.“ Offenbarung 21, 3b+4

Die Frage ist: Wollen wir diesen Moment allein erleben? Oder wollen wir erleben, wie Jesus auch unsere Teamkollegen in den Arm schließt, weil sie auf der Erde ein Ja zu IHM gefunden hatten?

Simon Köser

SRS Events & Sportler-Bibelkreise

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