Die letzten Wochen waren sehr hart für mich: Ursache hierfür war ein unglücklicher Sturz und ein Bruch meines Mittelhandknochens. Da es eine sehr komplizierte Verletzung war, musste die Hand sieben Wochen lang stillgelegt werden. Erst Anfang dieser Woche durfte ich die Schiene ablegen und langsam wieder damit anfangen meine Finger zu bewegen. Und jetzt sitze ich hier und versuche unter Schmerzen Beweglichkeitsübungen mit meiner Hand zu machen, damit ich sie wieder einsetzen kann.

Es ist sehr frustrierend, wenn man bei allen Selbstverständlichkeiten des Alltags plötzlich auf Hilfe angewiesen ist. Es geht schon los beim Schuhe zubinden. Am Schlimmsten war für mich, dass ich nicht Autofahren durfte, aber auch viele andere Dinge liefen nicht so wie geplant: mit meinen Kindern zelten, das Wohnzimmer renovieren, nach Süddeutschland und Österreich fahren, um Freunde und Gemeinden zu besuchen. Viele meiner Pläne konnte ich nicht durchführen.

Aber so schwierig diese Situation auch war – sie hat mich etwas gelehrt. Ich bin ganz neu dankbar dafür geworden, dass ich in den letzten knapp 40 Jahren meinen Körper nahezu ohne jede Einschränkung nutzen konnte. Da hat Gott mit dem menschlichen Bewegungsapparat schon etwas Wunderbares geschaffen. Als ich mir Gedanken gemacht habe über all die Knochen, Muskeln, Sehnen und was sonst noch alles mit dranhängt, ist mir der Psalm 139 wieder neu wichtig geworden.

Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.
Psalm 139, 14

 Die sieben Wochen mit Handicap haben mich neu dankbar dafür gemacht, was Gott mir mit meinem Körper geschenkt hat. Was für großartige Funktionen hat er in mich hineingelegt? Ich bin so dankbar dafür, dass ich laufen und springen, fangen und werfen, Rad fahren und schwimmen kann – dankbar, dass ich überhaupt Sport machen kann. Gott hat mir die Fähigkeit dazu verliehen. Und jetzt bin ich dankbar für meine Hand, auch wenn sie noch nicht wieder so funktioniert, wie vor dem Bruch. Ich weiß, wozu diese Hand fähig ist, wenn ich weiterhin meine Übungen mache, um zur alten Stärke zurückzukommen. Ich versuche die Schmerzen auszublenden und die Finger immer ein Stückchen weiter wieder zusammen zu bekommen. Schlussendlich möchte ich meine Hand wieder einsetzen können, um Gott zu dienen, der mir meinen Körper mit all seinen wunderbaren Fähigkeiten geschenkt hat. Ihm sei die Ehre.

Stefan Rapp
SRSgemeinde

Print Friendly, PDF & Email