Hallo Steffi,

wir behandeln das Thema „Vertrauen“. Sicherlich ist das auch bei deiner Arbeit ein Thema, welches dich ständig begleitet. Was sind gerade deine Gedanken dazu?

Steffi Schade:

Ja, das stimmt. Ich glaube, dass Vertrauen die Basis unseres Glaubens ist, eigentlich sogar die Basis jeder von Liebe geprägten Beziehung.

„Meint Gott es gut mit mir?“ „Sieht er mich?“  Es fängt bekanntlich im Garten Eden an. Bereits dort pflanzte der Teufel Zweifel in den Menschen und fragte „Hat Gott wirklich gesagt, …..?“

Oder stimmt vielleicht doch das, was ich gerade ganz einfach fühle?

Gott spricht zu uns; Er antwortet uns; Er veranlasst uns. Was aber auch immer er uns schenkt – wir brauchen Vertrauen um es anzunehmen. Gott drängt sich nicht auf.

In der letzten Zeit hat mich dazu Hebräer 11,1 besonders angesprochen: „Glauben heißt Vertrauen und im Vertrauen bezeugt sich die Wirklichkeit dessen, worauf wir hoffen…..“

Ich darf an Gott und seinen Zusagen festhalten. Im Festhalten aber wird unser Vertrauen bestätigt. Dazu muss man kein Glaubensheld sein. Oft reicht ein „Ich glaube, Gott! Hilf meinem Unglauben!“

Besonders berührt mich das Zeugnis eines guten Freundes. Er hat einen Krebs mit schlechter Prognose. Wir fragen uns „ Warum?“ und „Wie kann man das ertragen?“

Dann erlebt der Freund, und mit ihm auch wir, in so krasser Weise das Versorgen Gottes, seine Gegenwart und das Hindurchgetragen werden. Und wir erkennen: Gott wird immer genug geben.

Natürlich haben wir immer wieder Angst. Es wird schwer, das Vertrauen so zu halten, dass der Lobpreis bleibt. Gerade wer unendlich reich beschenkt ist, hat es in gewissen Situationen schwer loszulassen. Ich glaube, es macht Sinn sich die Angst bewusst zu machen und sie zu Jesus zu bringen. Er weiß, was die Wurzel ist. Ich bitte Ihn sie herauszureißen.

Letztens hörte ich in einem Gespräch zwischen Dr. Johannes Hartl und Phillip Mittenberger von den Real life guys, der als Krebspatient erkrankte und in den letzten Tagen schon zu Jesus durfte, dass die Angst vor dem Schmerz oft schlimmer ist als der Schmerz. Er fragte nicht mehr warum, sondern wozu Gott Dinge zulässt.

Für mich möchte ich immer besser lernen und von Gott erbitten, dass ich falsche Antriebe wie Angst oder Mangel erkenne und bewusst an Gott abgebe. Aller Angst und Sorge möchte ich den Zuspruch Gottes entgegensetzen. Dafür ist mir die Gemeinschaft mit ihm unendlich wichtig.

Wie eine Vitaminbombe für unser Vertrauen empfinde ich den Austausch mit anderen Christen, z.B. in meinem Reiter–Hauskreis. Das gibt mir immer wieder Kraft und Ermutigung. Es tut unglaublich gut zu hören, wie Gott auch im Leben der anderen wirkt. Diesen Austausch wünsche ich allen, die Gott besser kennenlernen möchten.

Bittet mit Danken. So wünscht es sich Gott. Nicht, weil er unseren Dank nötig hätte – sicher berührt es sein Herz -,  sondern weil er weiß, Lobpreis kräftigt seine Zusagen und sein Wirken in unserem Leben.

Manchmal merke ich es nicht, oder nicht gleich. Aber meine Entscheidung, daran festzuhalten, steht!

Damit mir das gelingt habe ich ein Gebetstagebuch angelegt und schreibe darin auf was Gott mir aufs Herz legt. Diese Gebete helfen mir in Hungerzeiten sein Wirken nachzuverfolgen. Das gibt so viel Energie, Hoffnung und Gewissheit!

Manchmal muss man auch lange auf Gebetserhörung warten, doch eines ist sicher: „Gott antwortet – spätestes rechtzeitig!“

~Steffi Schade

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