4 Tage Alpinklettern bei strahlendem Sonnenschein liegen hinter der Klettercrew von UNBOUND. Die Base war die Blaueishütte in Berchtesgaden auf 1.680m, von der es nach kurzen Zustiegen die Wände hoch ging.
Das wir jeden Tag Sonnenschein hatten und schönste Alpinrouten klettern konnten, hatte sich im Vorfeld nicht so abgezeichnet. Zwar ist unser Motto: „CLIMB HARD – LOVE DEEP“, doch die Wettervorhersage war so schlecht, dass wir uns eher auf „Talk, Chill and Hang out“ eingestellt hatte. Strömender Regen, Gewitter und Cumulus-Wolken waren angesagt – also alles, was man beim Alpinklettern nicht haben möchte. Und das haben wir bei Anreise auch so erlebt. In strömendem Regen, bei Blitz und Donner „rannten“ wir buchstäblich den Aufstieg hoch zur Hütte, doch es half nichts. Komplett durchnässt, aber noch rechtzeitig zum Abendessen erreichten wir unsere Base. Zwar wetterbedingt skeptisch aber doch mit Motivation wurden abends die Topos durchgeschaut, auf der Suche nach möglichen Mehrseillängen-Touren, die eventuell schon abgetrocknet wären. Verschiedene Touren wie Metusalix, Asterix, Eisbärtour, Requiem, Pfriem, etc. sowie ihre Eigenschaften wurden analysiert und diskutiert.
Am nächsten Morgen dann die Überraschung. Sonnenschein, kleine Wolken und nur wenige Wassertropfen. Gott meinte es gut mit uns! In Zweierseilschaften machte die Crew sich auf den Weg, um verschiedene Touren zu erklimmen. Für einige stand zunächst das Gewöhnen an die alpine Umgebung, wiederholen der Abläufe und klären der Kommandos auf dem Programm. Im Alpinklettern ist Vertrauen in den Kletterpartner, Sicherheit in den Abläufen, Einteilen der Kräfte und die Tourenplanung sehr wichtig.
Am Abend wurde dann bei einem leckeren Abendessen von den verschiedenen Routen & Erlebnissen berichtet. Platten, bröckeliges Gehgelände, Abseilpisten, Risse – alles war dabei. Alle waren etwas müde und geschafft, doch voller Vorfreude auf die nächsten Tage. Und wir wurden nicht enttäuscht. Die folgenden Tage bestanden aus strahlendem Sonnenschein, abenteuerlichen Klettertouren, einer Genussbergtour auf die Schärtenspitze und super Gesprächen über Gott und die Welt. Einige Fragen, denen wir uns in Anlehnung an das Setting stellten, lauteten: Was ist dein Kompass im Leben? Wer hilft dir in Not? Was ist dein Standplatz im Leben? Verschiedene Psalmen (139, 1-3; 32,8; 121,1-2) begleiteten diese Fragen.
Den Abschluss des genialen Alpinklettercamps bildete der Sprung in den kalten „Hintersee“. Erschöpft, mit neuen Touren im Portfolio, neuen Freundschaften und vielen Erlebnissen traten wir anschließend die Rückreise an.
Tabea Klein
Leitung UNBOUND
