20. Februar 2025

Unvergebenheit - die unsichtbare Last?

Stell dir vor, du bist ein Läufer und bereitest dich auf einen Marathon vor.
Das ist für mich als Bodybuilder zwar gedanklich etwas weit weg, aber ich kann mich da schon hineinversetzen.

Du trainierst hart, aber jedes Mal, wenn du losläufst, trägst du einen schweren Rucksack voller Steine mit dir herum. Jeder Stein steht für eine Kränkung, eine Enttäuschung oder eine Verletzung, die du einfach nicht loslassen kannst. Weil du dich ungerecht behandelt fühlst, und du noch immer auf eine Entschuldigung oder Genugtuung wartest. Irgendwann wird der Lauf unerträglich, deine Kraft schwindet und du fragst dich, warum du überhaupt angetreten bist.

Genauso ist es mit Unvergebenheit in unserem Leben. Sie ist eine unsichtbare Last, die deine Seele beschwert und deinen geistlichen Lauf erschwert. Jesus hat uns jedoch eine klare Anweisung gegeben, wie wir diese Last loswerden können.

 

  1. Die geistliche Konsequenz der Unvergebenheit

 

Jesus macht deutlich, dass Vergebung ein zentrales Element unseres Glaubens ist und spricht in mehreren Stellen darüber, wie eng unsere eigene Vergebung mit der Vergebung Gottes verbunden ist:

„Und wenn ihr dasteht und betet, so vergebt, wenn ihr etwas gegen jemanden habt, damit auch euer Vater im Himmel euch eure Verfehlungen vergibt.“ - Markus 11,25

 

An anderer Stelle, es ist Matthäus 6,14-15,  sagt er: „Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.“

Das sind krasse Aussagen! Ist dir bewusst, was Jesus über unsere eigene Vergebung sagt? Nämlich, dass sie davon abhängt, ob wir auch bereit sind, anderen zu vergeben. Unvergebenheit schafft nicht nur Schwere in meinem Leben, sondern auch eine Barriere zwischen mir und Gott.

Unvergebenheit bringt uns in Gefangenschaft

Sie kann uns geistlich binden. Jesus macht das im Gleichnis vom unbarmherzigen Knecht (Matthäus 18,21-35) deutlich. Ein Mann bekommt eine enorme Schuld erlassen, weigert sich aber, jemand anderem eine kleine Schuld zu vergeben. Am Ende wird er den Folterknechten übergeben – ein Bild für die geistliche Gefangenschaft, in die uns Unvergebenheit bringt.

 

  1. Die praktischen Konsequenzen der Unvergebenheit

 

Nicht nur geistlich, sondern auch in unserem täglichen Leben hat Unvergebenheit schwerwiegende Folgen:

  • Emotional: Bitterkeit und Wut rauben uns Freude und Frieden.
  • Körperlich: Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Unvergebenheit Stress verursacht, der unser Immunsystem schwächt und zu Bluthochdruck oder anderen Krankheiten führen kann.
  • Sozial: Beziehungen zerbrechen, weil uns Groll und Unversöhnlichkeit blind für Versöhnung machen. Paulus ermutigt uns in Epheser 4,31-32:

Alle Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und Lästerung seien fern von euch samt aller Bosheit.
Seid aber zueinander gütig, barmherzig und vergebt einander, gleichwie auch Gott euch vergeben hat in Christus.“

 

  1. Wie können wir vergeben?

 

Manchmal fühlt es sich unmöglich an, jemandem zu vergeben. Aber Gott gibt uns die Kraft dazu.

  1. Entscheide dich zu vergeben – Vergebung ist kein Gefühl, sondern eine bewusste Entscheidung. Lass deinen Stolz los und gib ihn Jesus.
  2. Gib deine Verletzung Gott ab – Psalm 55,23 sagt: „Wirf dein Anliegen auf den Herrn, und er wird dich versorgen.“
  3. Bete für die Person, die dich verletzt hat – Das verändert nicht nur die Situation, sondern auch dein Herz (Lukas 6,27-28).
  4. Erinnere dich an Gottes Vergebung für dich – Wir selbst sind durch Gottes Gnade erlöst, also sollten wir auch anderen vergeben (Kolosser 3,13).

 

Unvergebenheit ist wie ein schwerer Rucksack beim Laufen. Sie bremst dich aus und macht dich nicht nur müde, sondern hält dich auch davon ab, dein volles Potenzial zu erreichen – sowohl im Glauben als auch im Leben. Jesus lädt dich ein, diese Last abzuwerfen und in Freiheit zu leben.

Gibt es jemanden, dem du noch vergeben sollst – ja vergeben darfst? Vielleicht ist es an der Zeit, diesen Rucksack heute endlich abzulegen.

 

 

Markus Malessa
SRSsportmentor
Ist verheiratet, hat drei Kinder und wohnt in Sendenhorst.
Seine Sportart ist Bodybuilding, und er ist Fan von
Boxen, American Football, Eishockey und Fußball.
Sein Motiv für Sportmission lautet: „Gott hat mich gerufen und mit Begabung ausgestattet. Ich sehe meinen Auftrag, seine Botschaft in den Sport zu bringen.“