Realität mit Ausblick
"Mit den Füßen auf dem Boden bleiben" heißt doch auch, den Tatsachen realistisch ins Auge sehen. Wer gerade einen Wettkampf gegen schwächere Konkurrenten gewonnen hat, könnte der Meinung sein, er sei besonders gut gewesen. Wer seinen Teilsieg während eines weitergehenden Turniers durch eine ausgedehnte Feier verspielt, ist in die falsche Richtung abgehoben. Und da unser Herz einen angeborenen Herzfehler in Richtung Hochmut besitzt, gilt es, hier besonders aufzupassen.
„Doch alle müsst ihr im Umgang miteinander Bescheidenheit an den Tag legen.
Denn Gott widersetzt sich den Hochmütigen, nur den Demütigen erweist er Gnade"
1. Petrus 5, 5b
Für Petrus bedeutet Realismus, sich Gott anzuvertrauen. So sagt er im übernächsten Vers: "Alle eure Sorge werft auf ihn." In manchen Situationen meinen wir, den Boden unter den Füßen vollständig verloren zu haben und alles sei aus und vorbei. Dann kommt es darauf an, wie wir mit dieser Situation fertig werden. Demut heißt, den Mut zu besitzen, sich in eine schwierige Situation zu fügen, aber gleichzeitig damit zu rechnen, dass Gott sie im Griff behält.
Der Resignierende schreit: "Das hat doch alles überhaupt keinen Sinn mehr!" Der Demütige dagegen hält fest: "Ich sehe zwar kein Land; trotzdem vertraue ich Gottes Hand an, was hoffnungslos erscheint." Diese Haltung ist gekennzeichnet durch das Vertrauen, die eigene Situation einem Größeren zu überlassen und ihm alles Weitere zu übergeben. Vielleicht so, wie sich ein Patient in die Hand des Chirurgen begibt, einerseits völlig passiv, aber doch in der Hoffnung, dass der Arzt weiß, was er tut. Das Ziel beider ist die Gesundung.
Und wenn dann eine Sache zu deiner vollen Zufriedenheit verlaufen ist, andere dich „in den Himmel heben“ und du die schönste Seite des Sports genießen kannst, dann weißt du mit Dankbarkeit, wer hinter dir gestanden hat. Es bleibt keine Zeit für irgendwelche Nuancen der Überheblichkeit. Du bist auf dem tragfähigen Boden der Tatsachen angekommen. Du hast die Gnade Gottes „geschmeckt“. Denn Realität mit Ausblick auf Hoffnung sind bei dir eins geworden.
Helmfried Riecker
Gründer von SRS e.V.
ist verheiratet und wohnt in Helmenzen (AK)
Er fährt Motorrad-Trial.
Sein Motiv zur Sportmission lautet:
Ich finde es einmalig im Sport von Jesus geführt zu werden.