Läufst du deinen Lauf getrieben oder in Freiheit?
Vor kurzem stand ich in meiner Heimatstadt Bamberg mit vielen anderen am Straßenrand und feuerte die Teilnehmer des sogenannten Weltkulturerbelaufs an. Mir machte es richtig Freude, die Läufer mit einem „come on, weiter so, go, go, go“ anzufeuern. Manche bedankten sich mit einem Blick oder einem Lächeln, andere fingen sogar an, plötzlich schneller zu laufen.
Auch wir werden durch eine Wolke von Zeugen angefeuert und ermutigt, unseren Lauf im Glauben zu laufen. (Hebräer 12,1) Das brauchen wir und unterstützt uns besonders, in herausfordernden Zeiten durchzuhalten.
Nach einiger Zeit am Straßenrand kamen immer weniger Läufer vorbei, sie waren auch deutlich langsamer unterwegs. Ich spürte, wie ich unbedingt noch auf den Nächsten und Nächsten warten wollte, um besonders diese anzufeuern. In den Gesichtern dieser Läufer spiegelten sich die Strapazen des Laufes deutlich wider. Manches Gesicht war schon bedenklich weiß oder rot. Plötzlich dachte ich, was ist, wenn ich diese anfeuere ihr Letztes zu geben, aber eigentlich wäre es aus gesundheitlichen Gründen besser, sie würden aufhören? Vielleicht haben sie sich nicht gut vorbereitet, meinen, sie müssten aus unterschiedlichen Gründen dieses Rennen laufen und es war eigentlich nicht dran für sie, an den Start zu gehen. Ich fragte mich, ob Jesus neben ihnen herlaufen und sie anfeuern würde oder ob er ihnen zurufen würde:
„Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.“ (Matthäus 11,28)
Von außen gesehen und oft auch für uns selbst, lässt sich das schlecht unterscheiden, wann es dran ist durchzuhalten und wann sich zurückzunehmen. Wichtig ist, sich selbst und seine Motive von Gott aufzeigen zu lassen. Manchmal engagieren wir uns für Gott und es sieht gut und christlich aus, aber eigentlich treiben uns eigene Motive an wie „ich will geliebt werden, ich brauche Anerkennung und Erfolg, es gehört sich so“ etc. etc. Solche Art „Taten“, die nicht aus Glauben kommen, also von Gott und seinem Geist initiiert sind, bezeichnet die Bibel als tote Werke, von denen wir umkehren sollen (Hebräer 6,1, Römer 14,23).
Meistens sind es unsere Prägungen oder auch Verletzungen, die uns gefangen halten und antreiben. Aber auch dafür ist Jesus gekommen, um uns zu heilen und freizumachen.
Der Geist des Herrn ruht auf mir, denn er hat mich gesalbt, um den Armen die gute Botschaft zu verkünden. Er hat mich gesandt, Gefangenen zu verkünden, dass sie freigelassen werden, Blinden, dass sie sehen werden, Unterdrückten, dass sie befreit werden und dass die Zeit der Gnade des Herrn gekommen ist. (Lukas 4,18)
Jesus will, dass unsere Seele Ruhe findet, also nicht mehr getrieben ist, sondern frei, um dann aus wahrhaftiger Hingabe und Glauben zusammen mit ihm, unter seinem Joch, das Rennen zu laufen.
Andrea Schieweck
SRSöffentlichkeitsarbeit
Sie wohnt in Stuttgart und ihre Sportart ist Tennis
Ihr Motiv für Sportmission lautet: „Menschen im Sport brauchen Jesus.“