DRECKSARBEIT
Nikodemus und Josef von Arimathäa haben eine beeindruckende Karriere hingelegt und waren nun angesehene Mitglieder des höchsten jüdischen Rats. Beide hatten etwas gemeinsam: Nikodemus suchte Jesus nachts auf, um nicht mit ihm gesehen zu werden. Josef wird als „geheimer Jünger“ bezeichnet, weil er Furcht vor den Juden hatte. Eines Tages treffen diese beiden eine folgenschwere Entscheidung: Sie wollen ihren Einfluss geltend machen und Pilatus um den Leichnam von Jesus bitten, diesen vom Kreuz nehmen und königlich bestatten. Mit dieser Aktion outeten sie sich klar als Nachfolger Jesu.
„Die beiden Männer nahmen den Leichnam von Jesus. Zusammen mit den wohlriechenden Duftstoffen wickelten sie ihn in Leinentücher ein. So war es bei jüdischen Begräbnissen üblich.“ Johannes 19.20
Als Sportler arbeiten wir jeden Tag, um ein höheres sportliche Level zu erreichen. Dadurch verändert sich auch unser Status. In der Hierarchie des Teams, im Ansehen der Fans, in der Bedeutung für die Medien, sowie in der Gehalts- und Weltrangliste nach oben zu rutschen, ist unser berechtigtes Ziel. Um dieses zu erreichen, wird intensiv trainiert, hart verhandelt, und die Ellenbogen werden ausgefahren. Nicht selten ist man versucht, an die Grenzen des Erlaubten und darüber hinaus zu gehen. Ich möchte nicht sagen, dass Härte im Sport für einen Christen tabu ist, doch häufig ist es das vermeintlich weniger erfolgversprechende, demütige Handeln, der liebevolle Umgang mit dem Gegner und der aufopfernde Einsatz für den Nächsten, der unseren geistlichen Status als Christen offenbart. Niedere Aufgaben sollten uns, egal welchen Status wir haben, nicht fremd sein.
„Was habe ich davon, wenn ich öffentlich im Sport als Zeuge Jesu erkennbar bin?“ Diese Frage ist durchaus berechtigt. „Was hatten Nikodemus und Josef davon?“ Sie übernahmen eine öffentliche Aufgabe, die ihrem hart erarbeiteten Status in keinem Fall entsprach. Sie nahmen laut Urteil einen verurteilten, blutig geschlagenen Verbrecher vom Kreuz, der von sich behauptete, Gott zu sein. Sie verloren dadurch sicher ihre Reputation, vermutlich sogar ihren Sitz im jüdischen Rat. Doch gleichzeitig brachte sie das Erledigen dieser Aufgabe Jesus besonders nahe. Seinen leblosen Körper würdevoll vom Kreuz zu nehmen, bedeutet zwangsläufig, diesen völlig zerschlagen Menschen (Jesaja 53,5) festzuhalten und zu umarmen. Diese Umarmung hinterließ Spuren. Es war ihre erste Umarmung durch den König der Juden, der für alle nun sichtbar auch König ihres Herzens war.
Ich glaube, wenn wir unseren hart erarbeiteten, von Gott geschenkten Status für Jesus einsetzen und ihn öffentlich bekennen, riskieren wir dabei u.U. unseren aktuellen Status – oder verlieren ihn sogar. Doch wenn Jesus dieses Zeugnis für ihn fordert, werden sich diese Momente immer durch eine besondere Nähe zu unserem Herrn auszeichnen.
Was genau mit Nikodemus und Josef weiter geschah, wie ihr Handeln beurteilt wurde, bleibt offen und lässt sich nur vermuten. Aber der Nähe und übernatürlichen Umarmung Jesu konnten sie sich bei aller Veränderung in ihrem Leben gewiss sein.
Gottes Nähe wünscht dir,
Alexander Zöller
SRSöffentlichkeitsarbeit
Ist verheiratet, hat vier Kinder und wohnt in Betzdorf/WW.
Er begeistert sich für viel Sportarten, vorrangig Teamsport.
Sein Motiv zur Sportmission lautet: „Wir verändern Ewigkeiten durch Glaube+Sport.“
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