Der Augenblick des Triumphes
Das Konfetti regnet auf dich herab. Endlich. Die ganze Arbeit, die Mühe, die Opfer, die du gebracht hast – alles hat sich am Ende gelohnt. Du wirst zum wichtigsten Spieler des Turniers, du bekommst den Pokal überreicht. Du stehst an der Spitze. Dein Leben lang hast du gearbeitet, um an diesen Punkt zu gelangen. Und jetzt? Wie verhältst du dich? Bist du voller Stolz und willst, dass jeder von deinem Sieg erfährt? Wirst du sogar leicht arrogant und erhebst dich über deine Konkurrenten? Das Recht hättest du ja eigentlich dazu. Du hast sie alle geschlagen.
Wie verhältst du dich im Augenblick deines größten Triumphes? Wie gehst du mit anderen um? Eine Frage, die super viel über deinen Charakter verrät. Ich war nie in dieser Situation. Ich habe schon sportliche Erfolge gefeiert, bin mit meiner Fußballmannschaft aufgestiegen, oder habe Turniere für uns entschieden. Aber auf die große Bühne habe ich es nie geschafft. Dazu hatte ich auch nie den Ehrgeiz. Aber das ist für diese Frage eigentlich gar nicht relevant. Wie verhältst du dich im Sieg, egal wie groß oder vermeintlich klein der Triumph ist?
Ich finde, dass diese Frage gerade auch für uns Christen super relevant ist. In Zeiten der Not laufen wir Gott die Bude ein, beten so viel für die Sorgen, die wir uns machen. So läuft es auf jeden Fall bei mir. Aber was ist, wenn gerade alles gut läuft? Wenn ich einen Sieg nach dem anderen feiere, wenn das Leben einfach nur schön ist? Bin ich dann genauso oft im Gebet?
Danke ich Gott für dieses geniale Leben, das ich haben darf? Oder nehme ich das alles für selbstverständlich? So hat das ja auch zu laufen, oder? Es ist ja alles mein Verdienst, dass ich keine Sorgen haben brauche. Leider muss ich mir eingestehen, dass diese Einstellung bewusst, aber auch unterbewusst, meine ist. Ich möchte in der Niederlage, aber auch im Sieg zu Gott kommen und ihm die Ehre geben. Die Täler und die Gipfel meines Lebens gemeinsam mit ihm erleben. Und dafür ist mir ein Mann in der Bibel ein unfassbares Vorbild: Josef.
Josef war einer von Jakobs zwölf Söhnen. Er wurde von seinem Vater bevorzugt und das vorprogrammierte Chaos kam. Die Brüder konnten damit nicht umgehen und wollten Josef aus dem Weg schaffen. Er musste weg. Am Ende landete er als Sklave in Ägypten, lebte und arbeitete und wurde dann ungerechterweise ins Gefängnis geworfen. Da blieb er aber auch an Gottes Seite, machte seine Arbeit und kam vor den Pharao, den wahrscheinlich mächtigsten Mann der damaligen Welt, um ihm zu deuten, was er geträumt hatte.
„Der Pharao sagte zu seinen Beratern: ´Werden wir noch so einen Mann wie diesen finden, in dem der Geist Gottes wohnt? – Du sollst über mein Haus gesetzt sein und deinem Wort soll sich mein ganzes Volk beugen`.“ 1. Mose 42,37.40
Josef feiert den krassesten Erfolg an diesem Tag. Er wird wegen seines Charakters und seiner Expertise vom Gefängnisinsassen zum zweitmächtigsten Mann in Ägypten erhoben. Was kann ich daraus mitnehmen?
Josef verhält sich unfassbar gut auch in den Siegen seines Lebens. Er nutzt die Chancen und Türen, die sich ihm öffnen und resigniert nicht. Das tut er kompromisslos. Josef entscheidet nicht emotional. Er tut kompromisslos, was richtig ist und hält an Gott fest. Er feiert Gott kompromisslos in seinem Erfolg.
Was machst du mit deinem Erfolg? Josef war nicht nur in seiner Schwäche, sondern auch in seiner Stärke vorbildlich. Wen feierst du? Gott oder dich selbst? Wir können und sollen mit Gott feiern, Höhepunkte genießen, aber nicht die Perspektive verlieren. Josef ist treu in allem, was ihm in seinem Leben begegnet ist. Er hat hier einen enormen Sieg errungen, aber ruht sich nicht darauf aus, sondern gibt Gott die Ehre. Wann fängst du an, es genauso zu machen? Ich will heute damit anfangen.
Egal, welche Erfolge im Sport oder im Leben auf mich warten. Wenn das Konfetti regnet, werde ich feiern. Aber ich möchte niemals vergessen, dass Gott derjenige ist, dem alle Ehre gebührt. Er will und wird immer bei uns sein. Es liegt an mir und an dir, ihn in unserem Leben ganzheitlich teilhaben zu lassen.
Seid gesegnet und seid ein Segen.
Christopher Claaßen
SRSpersonal
Ist verheiratet, hat zwei Kinder und wohnt in Hamm/Sieg.
Er liebt alle Ballsportarten und Fitness.
Sein Motiv für Sportmission: „Ich liebe es, Menschen zu begleiten und sie mit Gott zu connecten. Ich liebe es, Sport zu machen und mich immer wieder herauszufordern. Und weil ich dadurch beides zusammenbringen kann, liebe ich Sportmission.“