Ablenkung
„Seinen Verein sucht man sich nicht aus“ – so lautet das Motto des Fußballclubs VfL Bochum. Ich bin Fan seit Tag eins. Jedes Spiel ist eine Wundertüte voller Emotionen. Doch als wir dieses Jahr aus der ersten Bundesliga abgestiegen sind, war ich frustriert – und das hat sich auch oft auf meine Stimmung im Alltag ausgewirkt.
„Du brauchst einfach ein bisschen Ablenkung, dann geht’s dir wieder besser!“
Hast du solch einen Satz auch schon mal gehört? Ich dachte lange Zeit, Ablenkung wäre ein gutes Mittel gegen Kummer und schwierige Phasen. Für einen Moment funktioniert das auch: Man vergisst seine Probleme, kann wieder lachen und die Zeit genießen. Aber nicht lange danach ist der Frust wieder da. Immer wieder rutscht man zurück ins „Tief“.
Doch wie gehe ich mit solchen Tiefpunkten um – und wie komme ich da möglichst gut durch? König Salomo beantwortet diese Frage anders. Als König von Israel war er hoch angesehen – und gilt bis heute als einer der weisesten Männer überhaupt. Seine Weisheit war so bekannt, dass sogar die Königin von Saba kam, um ihn zu treffen. Und doch: Auch Salomo kannte die Frage nach dem Sinn. Im Buch Prediger ringt er mit genau dieser Frage. Er stellt fest, dass vieles, was er erreicht, sich anfühlt wie „Greifen nach Wind“. In Prediger 7,3 schreibt er:
„Es ist Trauern besser als Lachen; denn durch Trauern wird das Herz gebessert.“
Heißt das jetzt, wir sollen aufhören zu lachen? Natürlich nicht! Freude und Lachen gehören zum Leben dazu. Aber: In Zeiten des Kummers können wir eine neue Haltung einnehmen. Gott wünscht sich, dass wir mit unseren Sorgen zu ihm kommen. Er kennt uns besser als jeder andere – er weiß, was uns fehlt und was wir brauchen. Aber warum lässt er dann schwierige Situationen zu?
Gottes Wege sind nicht immer leicht und schnell zu verstehen. Und doch dürfen wir wissen: Er hat einen guten Plan. Er lässt uns nicht fallen. Vielleicht nutzt er gerade diese Zeiten, um etwas in uns zu formen oder zu verändern – unsere Geduld, unser Vertrauen, unseren Charakter.
Seit ich das erkannt habe, verbringe ich meine Tief-Phasen ganz bewusst mit Gott. Ich frage ihn: „Was möchtest du mir zeigen?“ Und oft merke ich im Nachhinein, wie sehr mich diese Zeit geprägt hat – und dass sie nicht ewig dauert.
Im Lexikon steht unter dem Begriff Ablenkung: „Abbringen von einer eingeschlagenen Richtung oder einem eingeschlagenen Ziel.“
Wenn wir mit Gott durchs Leben gehen, haben wir ein Ziel: die Ewigkeit bei ihm. Und deshalb will ich mich in schweren Zeiten nicht ablenken lassen – sondern hinschauen, mich stellen, vertrauen.
Und so kann ich auch meinen VfL Bochum weiter unterstützen – egal, wie er spielt. Denn ich habe jemanden an meiner Seite, der mich tröstet, mich aufrichtet und meinen Blick wieder auf das Ziel lenkt.
Simon Solenski
SRS / BFD in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit und Kinder- & Jugendsport.
Er wohnt in Altenkirchen und ist ledig.
Seine Sportarten sind: Fußball, Kraftsport und Volleyball.
Sein Motto für die Sportmission lautet: "So liegt es nun nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen – Die Bibel.“
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