Zeit ist ja in der heutigen Zeit etwas, was eigentlich keiner hat. Bestenfalls – wenn wir uns oder einem anderen etwas Gutes tun wollen – nehmen wir uns Zeit. Moment – wir nehmen uns etwas, das wir gar nicht haben? Von wem oder was nehmen wir es uns denn dann?

Mir persönlich wird immer deutlicher klar, dass meine Zeit nicht nur (wie so oft gesungen) in Seinen Händen liegt, sondern auch sein Geschenk an mich ist. Zeit, die ich nutzen darf und soll, aber die ich auch genießen kann. Immer wieder. Und dann erlebe ich sehr bewusst die kleinen „Anstupser Gottes“. Wie das???

Eigentlich ist die Zeit am Stall ja meine „Auszeit“ aus dem Hamsterrad des Lebens. Freizeit, Zeit „den Kopf frei zu kriegen“, Seele baumeln lassen, …. Wenn wir dann mal die Ponyhof-Romantik hinter uns lassen, dann ist es jedoch vor allem die Zeit des Ausmistens, Putzens, Aufräumens, Pläne Erstellens, Behandelns, Fütterns, Trainings, …… Eigentlich ist man danach „fertig“. Körperlich ohnehin und auch der Kopf ist nicht wirklich frei, sondern nur anders gefüllt. Zuhause warten dann schon die nächsten Dinge, die man sich vorgenommen hat, oder die einfach erledigt werden müss(t)en.

Aber:

Meine Fahrt vom Stall nach Hause dauert drei Minuten. Diese drei Minuten sind unendlich oft mit Gebet gefüllt, weil ich gar nicht anders kann, als in dieser Zeit mit Gott zu reden. Und die drei Minuten sind mit wunderbaren Augenblicken gefüllt. Mit Augenblicken, die Gott füllt mit Zusicherung und Ausdruck seiner Liebe. Ganz persönlich und direkt an mich gerichtet. So oft schon war ich auf der Heimfahrt traurig und sorgenvoll. Ich fing an zu beten und noch bevor ich alles so richtig in Worte, oder auch nur in Gedanken fassen konnte, war da ein Regenbogen zu sehen. Ein Regenbogen extra für mich. Einer, der mir sagen sollte „keine Angst mein Kind, ich bin da!“.

Genauso berührt mich immer wieder der offene Himmel über unserem Haus. Da mein Mann Jesus noch nicht als das anerkennt, was Jesus ist, sehe ich fast auf jeder Fahrt nach Hause mit dieser Sorge in Richtung Heimat. Ich flehe Gott an, sich meinem Mann zu zeigen und ihm seinen Geist zu senden. Und jedes Mal sehe ich dann, wie genau über unserem Haus der Himmel „offensteht“. Jedes Mal ist ein Loch in der Wolkendecke, jedes Mal ein Sonnenstrahl, der hindurchkommt und mir zeigt, wie hell und warm es in Seiner Nähe ist. Es ist für mich, als würde Gott seine Hand reichen und auf unser Haus legen.

Innige Momente zwischen Vater und Kind. König und Königstochter. Sie machen aus einer Zwischenzeit gewonnene, kostbare, gesegnete Zeit. Danke, Vater!

~Cornelia Bagheri

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