Was hast du dir für das Jahr 2023 vorgenommen? Jahreswechsel bedeutet für viele Menschen, dass man sich für das neue Jahr einmal mehr neue Vorsätze steckt. Das können die Trainingseinheiten sein, die man über die Feiertage eher vernachlässigt hat. Oder auch die Vorbereitung auf einen konkreten sportlichen Wettkampf, der 2023 ansteht.

Bei mir persönlich ist es die körperliche Vorbereitung auf meine Einsätze mit dem Motorrad auf der Rennstrecke. Immer wieder stelle ich fest, dass ein Mindestmaß an körperlicher Fitness notwendig ist, um so ein Sportmotorrad im Grenzbereich zu bewegen. Aber immer, wenn ich dann auf der Rennstrecke stehe, denke ich: „Wenn ich mich doch mal besser vorbereitet hätte, dann wäre ich jetzt fitter.“ „Hätte ich mal konsequenter meine Einheiten und Übungen gemacht, dann könnte ich jetzt bessere Zeiten fahren.“

Besonders am Jahreswechsel stelle ich fest, dass ich meine gesteckten Ziele und meine festen Vorsätze aus dem letzten Jahr einmal mehr nicht erreicht habe. Und schnell kommt der Gedanke an die verpassten Gelegenheiten. Gedanken wie: „hätte, wäre, wenn…“.

Vor Kurzem bin ich über ein Zitat aus Philipper 3,13+14 gestolpert, in dem Paulus mein persönliches Dilemma mit den „verpassten Chancen“ aufgreift:

„Nein, ich bilde mir nicht ein, es schon geschafft zu haben, Geschwister; aber eins steht fest: Ich vergesse das Vergangene und schaue auf das, was vor mir liegt. Ich laufe mit aller Kraft auf das Ziel zu, um den Siegespreis dort oben zu gewinnen, zu dem uns Gott durch Jesus Christus berufen hat.“

 Paulus nimmt hier einen antiken Langstreckenläufer als Beispiel, wenn es um unser Leben als Christ geht. Wie oft stehen wir vor den Niederlagen unseres Lebens. Oder wenigstens vor Situationen, die sich wie Niederlagen anfühlen. Und denken dann: „hätte, wäre, wenn“. Es ist der Blick zurück auf das, was ich verpasst oder falsch gemacht habe.

Ja, es stimmt. Ich habe Chancen verpasst und Fehler gemacht. Aber die tolle Nachricht der Bibel ist doch, dass wir daran nicht stehenbleiben oder darüber verzweifeln müssen. Sondern ein Ziel vor Augen haben, auf das es sich lohnt, zu zulaufen.

Paulus weiß, dass auch seine Vergangenheit durch Jesus an dessen Kreuz aufgearbeitet worden ist. Und dies macht auch uns den Blick für das neue Jahr frei. Natürlich sollten wir überlegen, warum wir manche „Zwischen“-Ziele nicht erreicht haben. Auch sollten wir darüber nachdenken, wo und warum wir Fehler gemacht haben. Und wir sollten alles daransetzen, dieselben Fehler nicht wieder zu machen.

Das ist es, was Paulus mit „aller Kraft auf das Ziel hin zu laufen“ meint. Gute Vorsätze hin oder her: Ein Leben mit Jesus zeichnet sich dadurch aus, dass dieses „himmlische Ziel“ uns auch 2023 bewusst bleibt. Dann können wir mit einem fröhlichen Herzen und großer Freude an unserem Sport  und in unserem Leben das neue Jahr 2023 in Angriff nehmen. Denn es wird uns dem himmlischen Ziel ein Stück näherbringen.

Michael Illi

SRS Motorradevangelist

Print Friendly, PDF & Email