Zuversicht hängt normalerweise stark davon ab, ob man uns in dieser Welt braucht, Arbeit vorhanden ist und ob die Gesundheit stimmt. Die Versicherungen wollen glauben machen, dass die richtige für den jeweiligen Fall beruhigend und hoffnungsvoll wirkt. Biblische Zuversicht ist etwas anderes. Sie ist ein inneres Überführtsein von Dingen, von denen man überzeugt ist, dass sie werden – weil Gott es so will. Aber auch auf dem Weg, wie er es will.

„Doch mir geht es gut, weil ich mich nahe an Gott halte! Ich setze meine Zuversicht auf den allmächtigen Herrn, von seinen wunderbaren Werken will ich allen erzählen.“ Psalm 73,28

 Wer zuversichtlich das vor ihm Liegende anpackt, muss damit rechnen, dass vor dem Gipfel auch Täler liegen. Hier gilt es durchzuhalten. Wenn die Dinge zuerst nicht so laufen, wie wir sie gedacht haben, lauert die Grundanfechtung hinter der Tür: „Wo ist denn nun mein Gott?“ Verzagen liegt uns viel mehr, als zuversichtlich in die Zukunft schauen.

Gott möchte nicht nur, dass du ihm zuversichtlich vertraust, sondern auch damit rechnest, dass er handelt. Es kommt der Zeitpunkt, wo du mit eigenen Augen sehen wirst, dass deine Zuversicht nicht im luftleeren Raum stand. Denn die Zuversicht, dass Gott mit dir ist, lebt auch von dem, was er am Ende geben wird. So bist du berechtigt, ein zuversichtliches Wesen auszustrahlen und es jederzeit auch mit deiner Sprache zu bezeugen.

Nur menschliche Zuversicht verleitet unter Umständen zur Selbstsicherheit mit dem Grundton Überheblichkeit. Die wiederum ist im sportlichen Wettkampf Gift. Der so Selbstsichere hat dann, wenn er seine Felle wegschwimmen sieht, keine Möglichkeit mehr, seinen Körper auf Höchstleistung einzustellen. Diese Art von Selbstsicherheit verhindert die so notwendigen Adrenalinschübe – und zwar vor dem Wettkampf.

Zuversicht entsteht immer sofort da, wo einer nicht mehr auf das pocht, wie er es unbedingt haben möchte, sondern wo es ihm wichtig wird, dass Gott mit ihm in seinem Leben zum Zug kommt. Bleibt diese Art von Hingabe außen vor, bleiben wir allein von unseren Möglichkeiten abhängig. Und auch das wird fehlen, was dem Schreiber des Psalms das Herz abgewonnen hat: „Von seinen wunderbaren Werken will ich allen erzählen.“

Natürlich macht auch die Zuversicht, dass das Leben bei Jesus unbegrenzt weitergehen wird, unsere Perspektive hell. Ewiges Leben bei Gott ist sein Ziel mit uns. Noch aber stehen wir mit beiden Beinen auf der Erde. Der große Bogen biblischer Zuversicht ist transformierbar auf Zeiträume von Jahrzehnten, Jahren, Monaten, Tagen und Stunden – denn „Gott ist unsere Zuversicht und Stärke“ (Psalm 62, 9b).

Wenn es mit der biblischen Zuversicht so steht, wieviel strahlen wir davon aus? Und was einem ja noch viel näher steht: Beflügelt sie uns selbst oder haben die Sorgenberge es geschafft, uns unterm Teppich gehen zu lassen?

 Wenn du auf Jesus baust, stehst du immer im Willen Gottes. Da hat sich zuerst etwas in dir verändert, da werden Tiefpunkte ganz anders bewältigt, da weißt du, es kann letztlich nichts schiefgehen, die Sache liegt fest in Gottes Hand. Es wird genauso werden, wie er sich das denkt. Da wirst du beim Abschluss etwas dankbar aus seiner Hand nehmen können, was dich zutiefst freut, tröstet und weiter zuversichtlich macht.

Helmfried Riecker

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