Manchmal stellen wir uns die Frage, ob wir Gott wirklich vertrauen können. Ich meine, wir bauen unser Leben auf jemanden, den wir noch nie gesehen haben. Andere Menschen stellen uns die Frage, wie wir uns da immer so sicher sein können. Wahrscheinlich kann erst jemand so genau sagen, warum wir auf einen, der in den Augen anderer ein ,,Mythos“ von vor ewig langer Zeit ist, so sehr vertrauen, wenn er schon viele Jahre mit Gott unterwegs ist.

Das Vertrauen ist eben leider so eine Sache, in der erst ein echt gereifter Christ wirklich 100% sicher ist. Gerade im Anfang unseres Glaubenslebens stellen wir bestimmte Dinge in Frage, lassen uns verunsichern.

Es ist wie mit den Pferden. Wir arbeiten mit einem Wesen zusammen, welches nicht unsere Sprache spricht und das manchmal nicht wissen kann, was wir von ihm wollen. Von außen scheint das ja alles gut und schön. Doch Missverständnisse sind an der Tagesordnung. Im Reitsport kommt es dann wortwörtlich mal zum Fall. Und das nicht nur einmal. Und man sagt immer, dass man sofort wieder aufsteigen solle, damit die Angst nicht sitzen bleibt. Doch ist das immer so einfach? Schön wär‘s. Denn bei jedem Sturz geht ein Stückchen Vertrauen verloren und ein bisschen mehr Angst steigt mit aufs Pferd. Doch wenn man es wirklich will, dann beißt man die Zähne zusammen, klopft sich den Sand von der Hose und steigt wieder in den Sattel. Das kostet Mut. Viel Mut. Doch wenn man es einmal geschafft hat, dann kommt das Vertrauen langsam wieder. Ja, manchmal schweißt dieser Sturz Reiter und Pferd sogar noch mehr zusammen, weil man vielleicht weiß, woran es lag, oder was man das nächste Mal besser machen kann.

Genauso ist es mit Gott. Wir vertrauen ihm und alles ist gut, doch plötzlich kommt es zum Fall. Ganz unerwartet passiert irgendwas, was uns dermaßen zu Boden reißt, dass wir am liebsten nie wieder aufstehen würden. Das ist dann der Moment, an dem man das alles auf einmal in Frage stellt.

,,Hätte ich doch nicht so viel vertrauen sollen?“ ,,Ist das alles vielleicht doch nur Quatsch?“ ,,Was, wenn mir sowas nochmal passiert?“ Jaja, diese Gedanken kennt jeder von uns. Doch genau an diesem Zeitpunkt muss man darauf hören was Gott dir zu sagen hat. Ich habe in so einer Phase mal ein Lobpreis Lied vor mich hin gesummt, einfach, weil es mir gerade eingefallen war.

An dem Tag war ich gerade ausreiten. Es war es super windig, und als ich dann dieses Lied gesummt habe, wurde schlagartig alles still. Und ab diesem Moment wusste ich, alles wird gut.

Manche Sachen oder Zeiten lassen sich nicht schönreden. Und es ist okay, wenn man nach dem Sturz mal gerade kurz liegen bleibt und sich ausruht. Aber irgendwann gilt es, wieder aufzustehen, sich den Sand von den Kleidern abzuklopfen und wieder aufzusteigen und vor allem, wieder zu vertrauen. Dann wird alles gut!

~Smilla Bock

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