Etwas in sich hineinzufressen ist der falsche Weg. Es frisst weiter und die Stimmung ist letztendlich entsprechend. Es ist der gerade Weg, sich den Rest seines Lebens zu verderben. Gerade davor möchte uns Gott bewahren.

„Erst wollte ich dir, Herr, meine Schuld verheimlichen. Doch davon wurde ich so schwach und elend, dass ich nur noch stöhnen konnte.“ Psalm 32, 3

David hatte weder eine Schlacht verloren noch den Tod vieler Soldaten zu beklagen. Nur einer war gefallen: Uria. Und den hatte er absichtlich in die vorderste Linie geschickt. Durch seinen Tod war der Weg zu der Frau frei geworden, die er begehrte (2. Samuel 11+12). Jeder wusste hinterher, wie sich die Dinge zugetragen hatten und von wem das Kind stammte. David selbst beschreibt in diesem Psalm die vielleicht schwärzesten Stunden seines Lebens. Er hat diesen Fehltritt tief bereut.

Im Alten Testament werden solche Vorgänge ungeschminkt geschildert. Genauso aber wird berichtet, wie der König für Mord und Ehebruch um Vergebung bat und sie bei Gott auch erlangte. Das führte zur erneuerten Anerkennung in seinem Volk. Diese Haltung, sich vollständig unter geschehene Sünde und ihre Folgen zu beugen, machte den Unterschied zu seinem Vorgänger Saul – und David zu einem Mann nach dem Herzen Gottes.

Was immer auch vorliegt, Gott hat eine Lösung Und wo etwas Schuldhaftes vorliegt: Vergebung. Daran genas nicht nur David. Gott hat Mittel und Wege genug, auch im fachlichen Bereich Weisheit und Führung zu schenken, sodass „unverzeihliche Einbrüche“ dazu dienen müssen, die Schwachstellen auszumerzen, um aus der Krise gefestigter hervorzugehen. Dann sitzt du zwar immer noch auf der Bank oder hast im letzten Augenblick die gute Platzierung eingebüßt. Aber wenn Gott darum weiß und es so zugelassen hat, dann erscheint das alles in einem anderen Licht. Zweifellos hätte er es verhindern können, aber er hat es nicht getan.

So gibt es nichts, was vor Gott nicht ausgebreitet werden dürfte und wofür er, wenn man ihn lässt, auch nicht eine Möglichkeit hätte. Die Versuchung, etwas zu verschweigen und „es mit sich auszumachen“ ist groß. Die Chance, beim Bekennen eine völlig neue Fortsetzung zu erfahren, ist größer.

Helmfried Riecker

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