Das Handy klingelt, ein Trainerkollege ist dran: „Du glaubst nicht, was mir heute passiert ist: In meinem Club haben sie einen neuen Vorstand gewählt und der neue Vorsitzende hat gesagt, dass er nur unter der Bedingung das Amt antritt, dass mein langjähriger Trainervertrag gekündigt wird. Ich war wie vom Schlag getroffen. Seit über 20 Jahren arbeite ich in diesem Club, habe ihm damals aus großer Not geholfen, das Überleben gesichert, und wir verfügen heute über eine ausgezeichnete Jugendarbeit. Ich habe wegen des Clubs meinen Lebensmittelpunkt hierher verlegt, persönlich kräftig in die Infrastruktur des Clubs investiert und mittlerweile eine Familie zu versorgen… Die Menschen, die mir damals alle auf die Schulter geklopft haben und sich bei mir für mein tolles Engagement bedankt haben, saßen einfach da und haben nichts gesagt. Ich bin so enttäuscht!“

Ich höre einfach zu und kann die Enttäuschung des Kollegen so gut verstehen. Da überlegt man, plant, trifft Entscheidungen mit großer Tragweite, investiert Zeit, Energie und Geld, arbeitet engagiert und erfolgreich und stellt dann fest, dass Menschen Verträge kündigen, offensichtlich ohne die Konsequenzen zu überblicken und Absprachen einzuhalten. Was kann ich meinem Kollegen sagen? Mir fällt nichts Hilfreiches ein und manchmal ist wohl ein betroffenes Schweigen die beste Antwort…. Da lese ich am nächsten Morgen in der Losung:

 

„Ich will einen ewigen Bund mit meinem Volk schließen, dass ich nicht ablassen will, ihnen Gutes zu tun!“ Jeremia 32,40

Wow, ok, das klingt so ganz anders, so gar nicht wie von dieser Welt, das passt so gar nicht in unseren Erfahrungshorizont. Wer ist das, der eine solche Zusage macht?

Es ist kein Geringerer als der HERR der Welt, der Schöpfer Himmels und der Erde, der Gott Israels, der seinem Volk unzählige Male aus der Patsche geholfen hat, dem nichts unmöglich ist und der selber von seinem Volk unzählige Male enttäuscht worden ist. Er hätte allen Grund, seinem Volk den Laufpass zu geben, alle Verträge zu kündigen und zu sagen: „Unsere Zusammenarbeit endet hier, wir gehen ab sofort getrennte Wege!“. Stattdessen lässt er verkünden: „Ich will einen ewigen Bund mit meinem Volk schließen.“ Ja noch mehr: Gott will ihnen, ohne aufzuhören (!), Gutes tun!

Einen solchen Vertragspartner wünschen wir uns doch, oder? Einen, der zu seinem Wort steht, selbst dann, wenn wir ihn enttäuscht haben.  Und der dennoch sogar unser Bestes im Sinn hat!

Der Gott, der seinem Volk Israel diese Zusage macht, möchte in derselben Weise unser Vertragspartner sein. Sein Angebot gilt heute genauso zuverlässig wie zur Zeit Jeremias. Alle, die sich auf ihn einlassen und ihr ganzes Vertrauen auf ihn setzen, wird er nicht enttäuschen!

Christoph Müller

SRS Trainerforum

Print Friendly, PDF & Email