Kennt ihr das? Wir sind schon lange mit Gott „auf Du und Du“ und fühlen uns doch manchmal so klein vor ihm. Ja, mit den Propheten hat Gott gesprochen – aber mit mir? Das können wir uns doch oft nicht vorstellen. Manchmal könn(t)en wir es zwar meinen, aber das kann ja auch Zufall oder Einbildung gewesen sein. So reden wir uns Gottes Zeichen klein. Diese Gedanken hindern uns daran, im Gebet vertrauensvoll auf einen Dialog zu warten. Gebete sind keine Monologe. Das vergessen wir zu oft!

Im letzten Rundbrief habe ich ja schon beschrieben, wie Gott mir immer wieder in Momenten der Sorge den „offenen Himmel“ zeigt. Ich habe auch schon geschrieben, wie ich immer wieder einen Regenbogen erfragt und sofort bekommen habe. Immer öfter erlebe ich mich, wie ich im Gebet sofort in den Himmel schaue und auf Antwort warte. Ja, ich vertraue darauf. Gott sprach nicht nur – er spricht! Mit mir und mit dir! Noch ein paar Beispiele? Gerne!

Am 22. Juni fuhr ich morgens los zur Westfälischen Reit- und Fahrschule um meine Prüfung zum Sachkundenachweis Pferdehaltung abzulegen. Wenn man seit 11 Jahren Pferdebesitzerin mit offenen Augen, Ohren und ganz viel Interesse ist, dann sollte diese Prüfung echt machbar sein.

Aber ich bin manchmal total im Tunnelblick und Wissensdurst kann auch des Guten zu viel sein.

Jedenfalls war ich mehr als gut vorbereitet. Sämtliche Maße, Berechnungen für Fütterung und Platzbedarf, Versicherungsfragen, bautechnische Fragen, Luftzirkulationsgeschwindigkeiten, betriebswirtschaftliche Fragen ….. ABER – ich bekam wieder mal Angst vor dem eigenen Mut.

Am Steuer betete ich um Hilfe. Ich dachte an Psalm 143,8a „Lass mich schon früh am Morgen erfahren, dass du es gut mit mir meinst, denn ich vertraue dir.“ Schon nach dem ersten „Vater, bitte hilf mir“ tat sich tatsächlich mitten im dicksten Regenloch – genau vor mir – der Himmel auf. Ein sehr warmes, goldenes Licht erschien in der Öffnung. „Danke, Vater! Deine Antworten tun mir so gut!“ und dann bildeten sich vor dem Licht allen Ernstes zwei Wolken, die zusammenstanden und aussahen, wie Engelsflügel vom Weihnachtsmarkt. „Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen. Sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt  … “, Lukas 4 ging es mir durch den Kopf. Was für eine Antwort! Ich glaube, ich war noch nie so gelassen in einer Prüfung. Nicht, weil ich meinte alles zu wissen, sondern weil ich wusste, wer an meiner Seite war!

Ein paar Tage später verrichtete ich einige Arbeiten im Haus, die nicht so sehr den Kopf in Beschlag nahmen. Solche Situationen nutze ich dann auch immer für eine Unterhaltung mit dem Vater. Ich fing an etwas zu klagen, weil ich keine Gemeinde habe, für diese aber auch keine Zeit hätte, keine gläubige Familie, keine gläubigen Freunde im Alltagsgeschehen, ….. Was ich aber eigentlich dem Vater sagen wollte war wohl „Ich fühle mich in meinem Christsein gerade soooo einsam!“

In diese Gedanken hinein hörte ich, wie der Postbote etwas in unseren Briefkasten warf. Ok, das lag am Weg. Also schnell zum Briefkastenschlüssel gegriffen und nachgeschaut, was da so gekommen war. Hm, in meinen Händen hielt ich einen Brief von Joyce Meyer, auf dessen Umschlag stand: Das Leben genießen, weil ich nie alleine bin!

Noch Fragen? Gott spricht! Mit mir und mit dir! Wir müssen nur hinhören!!!

~Cornelia Bagheri

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