„Die in Antiochia gebliebenen Jünger waren trotz allem voller Freude und mit heiligem Geist erfüllt.“
Apostelgeschichte 13,52

Was war passiert?  In Antiochia gab es einen großen Erfolg, die ganze Stadt wollte die Botschaft von Jesus hören. Aber die Juden wurden neidisch und stachelten an­ge­sehene Frauen und einflussreiche Männer an. Paulus und Barnabas mussten als Folge die Stadt Antiochia verlassen.

Das kennen viele auch im Sport. Neid, Ungerechtigkeiten und falsche Nachrede anderer Menschen schlagen uns entgegen und führen dazu, dass wir nicht so erfolgreich sind, wie wir es sein könnten:

  • Da erzielt man regelmäßig bessere Ergebnisse als die Konkurrenz, trotzdem wird ein anderer für das Großevent nominiert.
  • Da schreit mich der Trainer nach meiner Einwechselung bei jedem Fehler laut an, weil er sowieso nur die Erstaufstellung spielen lassen will.
  • Da gibt es eine offensichtliche Fehlentscheidung eines Schiedsrichters und trotzdem wird diese, durch irgendetwas im Hintergrund, nicht revidiert.

Die Reaktion der Jünger ist erstaunlich: Trotz des Neids, trotz der üblen Nachrede, trotz der drastischen Folgen für die Arbeit – letztlich trotz der ganzen Ungerechtig­keiten – bleibt die Freude und die Nähe zu Gott.

Das Wort „erfüllt“ hat hier den Anspruch, dass etwas komplett, dass etwas randvoll ist. Mehr geht nicht. Mehr Freude ist nicht möglich. Noch näher bei Gott zu sein, geht nicht.

Das ist erstaunlich in dieser Situation der Ungerechtigkeit, in dieser Situation des Misserfolges. Es macht deutlich, dass Freude und die Nähe Gottes nicht vom Erfolg abhängig sind. Und auch nicht davon abhängig, ob alles gut gelingt. Wie häufig erlebe ich das anders. Da gelingt etwas – und ich bin freudig, zufrieden und erfüllt. Oder da misslingt etwas – und ich bin traurig, niedergeschlagen oder sogar ohne Hoffnung.

Ich brauche da einen anderen Blick. Ich brauche eine andere Abhängigkeit von Freude in meinem Leben. Ich brauche vielleicht auch andere, die mich mit ihrer Freude mitnehmen.

Frank Schellenberger
Vorstand SRS e.V.
Lebt mit seiner Frau in Hamburg
Seine Sportart ist Handball, und er ist beeindruckt von Stabhochsprung, Crunchtime und Goalball.
Sein Motiv für Sportmission lautet: „Meine Begabung möchte ich für und zu Gottes Ehre einsetzen“

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