Über den Daumen gepeilt kannst du drei Trainingsergebnisse erzielen: Deine Leistung bleibt gleich, sie lässt nach oder aber verbessert sich ständig in kleinen Schritten. Letzteres geschieht durch effektives Training. Dies gilt so lange, bis die tatsächlichen Auswirkungen des Älterwerdens zuerst das Halten der Leistung und dann, naturgegeben, die Reduzierung bewirken. Und doch kann in jeder Altersspanne, in jeder Disziplin Effektivität hervorgerufen werden. Langjährige Erfahrung, Werte und ein umfassender Überblick können viel ersetzen.
„Pflügt oder gräbt oder bricht denn ein Ackermann
seinen Acker zur Saat immerfort um?“ Jesaja 28, 24
Es gehört zu den Wundern der Schöpfung Mensch, dass sich dein Körper die Leistung merken kann, die du ihm soeben abverlangt hast. Beurteilst du die Phase der nachfolgenden Ermüdung und die notwendige Erholung richtig, bist du zu einer kleinen Steigerung in der Lage. Beendet der 800-Meter-Läufer sein Intensivprogramm mit einer Zwei-Minuten-Zeit und nützt er die Regenerationsphase von zum Beispiel drei bis vier Tagen, entdeckt er beim nächsten Training die 1.59,9. Nach dem ersten Training wäre er nicht mehr in der Lage gewesen, unter die zwei Minuten zu kommen.
Diesen Trainingseffekt, den Aufbau einer neuen Leistungsbereitschaft des Körpers richtig zu nutzen, heißt die Aufgabe. Und macht es nicht Freude, an sich die von Gott gegebenen Möglichkeiten zu entdecken, seine Grenzen zu weiten und seinen Körper immer besser kennen zu lernen? Das Bibelwort sagt dasselbe. Nach dem Pflanzen fordert die Wartezeit Geduld, aber dann sprosst es und es kann schließlich geerntet werden.
Unrealistische Ziele führen zu Frustration. Es gilt, kurzfristig, mittelfristig und langfristig solche Ziele zu setzen, die mit Anstrengung, Umständen und Glück verwirklicht werden können. Betreffs effektivem Training sollte drei- bis viermal im Jahr der jeweilige Ist-Zustand untersucht werden, zum Beispiel unter folgenden Gesichtspunkten: Wie ist meine momentane Ausgangsbasis zu beurteilen (Ausdauer, Fitness, Schnelligkeit, psychische Belastbarkeit, Taktik, Selbstständigkeit, Regenerationsphasen)? Auch darüber gilt es nachzudenken: Wie heißen meine Anlagen, die schwer zu verändern sind? Oder: Welche Voraussetzungen stehen mir zur Verfügung, um meine Planung durchzuführen? Aber auch: Wie ist es um mein Management um den Sport herum bestellt?
Im Gebet kannst du Gott von Fall zu Fall um Klarheit bitten, ganz besonders dann, wenn unterschiedliche Belastungen durch den beruflichen Alltag oder familiäre Verpflichtungen dazukommen. Gerade dann gilt es, im Glauben das Maß der Erholungsphase festzulegen und – wenn auch nicht immer zu hundert Prozent durchführbar – durchzuziehen.
Helmfried Riecker