Eine feste Meinung haben, sich in Entscheidungen sicher sein und die Gewissheit haben, dass alles ablaufen wird wie gewünscht, geplant und auf den Weg geschickt – das wäre ideal. Offensichtlich hatten die nächsten Leute um Jesus solche Wünsche: Wenn wir mehr von Gott sehen würden, dann könnten wir doch ganz anders…Die Antwort von Jesus ist wegweisend:

„Spricht zu ihm Philippus: Herr, zeige uns den Vater, und es genügt uns. Jesus spricht zu ihm: So lange bin ich bei euch, und du kennst mich nicht, Philippus? Wer mich sieht, der sieht den Vater!“

Johannes 14,8.9a

Jeder, der Christ geworden ist, ist auch danach noch genauso mit den Dingen des Alltags konfrontiert wie vorher und jeder andere auch. Sollte dann noch hinzukommen, dass Ungewissheit in Sachen Glauben besteht, verdoppelt sich ein Problem. Wie soll dann jemand mit den diesseitigen Dingen klarkommen, wo doch vieles durch Vertrauen auf Gott entschieden werden soll und muss?

Die Antwort von Jesus an Philippus sagt dir, worin deine Gewissheit verankert ist. Es genügt, Jesus zu kennen, auch wenn er nicht so leibhaftig vor uns steht wie damals vor Philippus. Wer den Sohn Gottes hat, hat eben „das Leben“, sowohl den Vater als auch den Heiligen Geist. In Jesus ist alles verbürgt. Das genügt.

Auch bei Philippus zeigte sich das „normale“ Verlangen nach mehr: Immer noch mehr haben, noch mehr genießen, noch erfolgreicher sein, noch mehr unsichtbare Kräfte für sich arbeiten lassen, noch mehr erleben – das sind übersteigerte Versuche, unseren Egoismus zu befriedigen. Sie können in Sucht, Bindung und Knechtschaft enden.

Jesus sagt uns, was „genügt“: Ihn selbst besser kennenzulernen, zu erkennen, was uns durch ihn alles geschenkt ist, dass hinter ihm der Schöpfer des ganzen Universums steht, der Vater im Himmel, mit all seinen Engeln und sein „verlängerter Arm“, der Heilige Geist. Das genügt. Dies vermittelt Geborgenheit und die wirkliche Befriedigung all unserer Sehnsüchte. Und das Resultat heißt Gewissheit. Du bist dann überzeugt, dass es sich genau so verhält und dass Gott zu seinem Sohn steht und du dich mit Jesus in der Mitte der Liebe Gottes befindest.

Du brauchst nicht sicher zu sein, ob du diese Überzeugung jederzeit dein Eigen nennen kannst – aber deine Gewissheit heute ist ganz allein in ihm begründet. Er wird dich tragen und durchbringen. Und wenn du manchmal meinst, nicht die Hand für dich selbst ins Feuer legen zu können: Jesus tut es.

Es ist ein besonderes Vorrecht, von solcher Gewissheit getragen, Sport zu treiben. Bevor du in eine entscheidende Wettkampfphase eintrittst, weißt du schon, dass das Wichtigste bereits geschehen ist.

Helmfried Riecker

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