„Hey, ich lasse dir in der letzten Kurve den Vortritt, du kannst ruhig gewinnen, ich bin Christ!“ Das kann es ja wohl nicht sein. In den meisten Sportarten geht es gar nicht anders, als sich mit körperlichem Einsatz vehement durchzusetzen. Im Lukas-Evangelium wird uns ein Mann geschildert, der sich durchsetzen musste, um überhaupt etwas zu erreichen. Und es ist interessant, wie er das tat:

„Die aber vornean gingen, fuhren ihn an, er solle schweigen. Er aber schrie noch viel mehr: Du Sohn Davids, erbarme dich meiner!“ Lukas 18, 39

Der Mann wollte etwas von Jesus. Da setzt er sich durch. Gegen viele, die ihn zum Schweigen bringen wollten. Er aber schrie noch viel mehr. Sein einziger und dominierender Wunsch war, wieder sehen zu können. Er setzte alles auf diese „eine Karte“. Und nutzte diese einmalige Chance in seinem Leben.

Der Blinde hatte jedoch keine Ahnung, wie Jesus ihm helfen würde. Ob überhaupt. Wir lesen nichts von Lösungsvorschlägen. Wir hören nur den Grundwunsch: „Herr, erbarme dich meiner!“ Jesus will den Wunsch noch einmal selbst hören. „Herr, dass ich sehen kann!“ Jesus hört auf einen konkreten Wunsch – und er erfüllte ihm diesen: „Sei sehend! Dein Glaube hat dir geholfen“ (Lukas 18, 42a).

Das heißt doch auch, dass du alle deine Wünsche vor Jesus aussprechen kannst. Das betrifft vor allem die, die dir am wichtigsten sind. Aber genau wie dieser Mensch am Straßenrand in seiner Hilflosigkeit Jesus mit dem wichtigsten Wunsch für seine Situation „anging“, genauso kannst du es auch tun. Dein großer Wunsch ist Jesus wichtig. Wenn du es ihm dabei offen lässt,  wie und auf welche Weise er in deine Situation eingreifen darf – hast du gewonnen. Vielleicht nicht das Spiel oder die Meisterschaft. Aber du bleibst unter seiner Führung und in seinem Windschatten. So machte es der Geheilte. Er folgte Jesus nach und pries Gott.

Mit Jesus zusammen wirst du auch erkennen, wo du dich ganz klar durchsetzen musst. In der Zieleinlaufkurve, vor dem Tor oder im Gespräch, im Nichtstun oder in der Hektik. Wenn´s im Namen Jesu geschieht, wird die Liebe und das Band des Friedens (Epheser 4,1-3) nicht verletzt werden. Wenn es dir wirklich wichtig ist, dass er der Herr deines Sports und Lebens sein soll, kannst du auf ihn bauen. Er kennt schon im Voraus die dann entstehenden Wünsche und Situationen, wo du dich von neuem durchsetzen musst. Und er wird auf seine unnachahmliche Art bereit sein, darauf einzugehen.

Helmfried Riecker

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