Neulich war ich mit einer Gruppe von Mountainbikern auf einer Tour im Wald unterwegs. Die meisten aus der Gruppe kannten sich und sind Freunde. Ich war eingeladen worden, die Tour zu begleiten und kannte nur wenige flüchtig. Es war ein herrlicher Tag und die Trainingsausfahrt verlief wie geplant. Nach den Abfahrten auf den schmalen Wegen wartet man aufeinander. Wenn sich alle gesammelt haben, strampelt man gemeinsam den Berg hoch bis zur nächsten Abfahrt.

Bei so einer kleinen Pause bemerkten die Biker, dass ein Kamerad wohl mit technischen Problemen irgendwo in der Abfahrt liegen geblieben war. Da die Sammelpause mit solch einer großen Gruppe nun länger dauerte als üblich, wurde die Neuigkeit mit großer Enttäuschung aufgenommen. Mich verwunderte, dass niemand auf die Idee gekommen ist, dem Vermissten zur Hilfe zu eilen. Stattdessen wurde sich rege über die neue Situation, den geplatzten Zeitplan etc. ausgetauscht. Ich organisierte mir schnell einen Ersatzschlauch und sprintete zurück, um dem Pechvogel zu helfen. Der hatte keine Hilfsmittel dabei und freute sich über die schnelle Reparatur. Dadurch waren wir rasch wieder „im Sattel“ und konnten unsere Tour fortsetzen.

Wie reagierst du, wenn etwas anders läuft als geplant?

Du hast mindesten zwei Möglichkeiten, darauf zu reagieren. Entweder du ziehst dich selbst aus der Verantwortung, redest übereinander und suchst einen Schuldigen. Oder du übernimmst Verantwortung durch Aktivität, redest miteinander und hilfst dem Bedürftigen.

Da nehme ich mir gerne Jesus als Vorbild. In Lukas 5,17-25 wird berichtet, wie Jesus Sünde vergibt und einen Kranken heilt. Währenddessen stehen andere daneben und reden schlecht darüber. Es gibt so viele Menschen, die in herausfordernden Umständen ihr Leben meistern müssen. Und Gott hat dich genau jetzt an genau den Platz gestellt, wo du bist – um einen Unterschied zu machen. Du kannst dich immer dafür entscheiden, nicht mehr das Problem, sondern ein Teil der Lösung zu sein. In der Bibel steht:

„Er (Gott) hat uns durch Jesus Christus neu geschaffen, um Gutes zu tun.“ Epheser 2,10

Als ich neulich nach Hause kam, stand gleich hinter der Eingangstüre ein voller Windeleimer. Mein erster Gedanke war: „Warum hat meine Frau den denn nicht gleich in die Mülltonne geworfen? Das ist doch wieder typisch…“ Plötzlich kam mir aber der Gedanke: „Was ist, wenn ihr etwas dazwischen gekommen war und sie im Stress vergessen hatte, dass die Windeln noch dastehen?“ Also habe ich mir den Eimer geschnappt und selber in die Mülltonne geworfen. Das hat nur 30 Sekunden gedauert und mich nicht überfordert. Ich wünsche dir viel Erfolg und Gottes Segen als Alltagsheld.

Micha Stücher

Leiter SRSactionsports

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