Was veranlasst einen Menschen eigentlich zum Betrug? Letztlich doch die Tatsache, dass er sich um alles in der Welt selbst durchsetzen möchte. Es geht um den eigenen Vorteil. Das also ist die Quelle. Wie kann man sich gegen den Betrug wappnen? Ist jeder gefährdet? Ja! Unvorbereitet und plötzlich befindest du dich in einer Situation der Versuchung dazu.
„Sie haben sich daran gewöhnt, dass einer den anderen betrügt.“ Jeremia 9,4b
Gewiss fällt es schwer, auf einen sportlichen Vorteil zu verzichten, nur um ehrlich zu bleiben. Doch wie stehst du andererseits dann als Christ da? In der Hand hältst du den Pokal, aber du weißt, dass du betrogen hast. Keiner ist gegen Versuchung immun. Doch es ist besser zu verzichten; denn der Segen Gottes bleibt wichtiger als jede Meisterschaft. Und wenn der Betrug doch passiert ist? Auf Dauer wird keine Freude aufkommen! Und wenn dann etwas rückgängig gemacht werden muss, weil du keine Ruhe findest oder andere es fordern, ist es nur umso peinlicher.
Von Jesus heißt es: „Er… in dessen Mund sich kein Betrug fand“ (1. Petrus 2, 22b). Auch das Verhalten von Zachäus würde dich anklagen: „Wenn ich jemanden betrogen habe, so gebe ich es vierfach zurück“ (Lukas 19, 8b). Und auch das Wort des Jakobus würde wie ein Stachel in der wunden Stelle sein: „Seid aber Täter des Worts und nicht Hörer allein; sonst betrügt ihr euch selbst“ (Jakobus 1, 22).
Nein, es „lohnt“ sich nicht. Es käme nur zur Konfrontation Segen gegen Betrug. Es wird zwar weiterhin Menschen geben, die betrügen. Du hast aber einen anderen Standpunkt zur Verfügung: „Ist´s möglich, so viel an euch liegt, so lebt mit allen Menschen in Frieden“ (Römer 12,18). Und wenn du dich plötzlich „ohne Vorwarnung“ für oder gegen den Betrug entscheiden musst, hilft zu fragen: „Was würde Jesus jetzt in dieser Lage tun?“ So kannst du dazu beitragen, dass tatsächlich „ehrlich am längsten“ währt. Verzicht auf das Betrügen ist Verzicht auf einen Rattenschwanz von hässlichen Folgeerscheinungen. Auf die kannst du gerne verzichten.
Helmfried Riecker
