In meiner Damentennismannschaft unterscheiden wir unter uns im Spaß zwischen den Allwetter- und Schönwetterspielerinnen. Im Wettkampf in der 4. Bezirksklasse geht es darum, viel Spaß miteinander zu haben. Natürlich wollen wir unser Match gewinnen und das braucht auch bei zunehmendem Alter noch immer Training.

Die Schönwetterspielerinnen bevorzugen für ihr Training in der Sandplatzsaison perfekte Bedingungen. Es gibt ein Zuviel an Wind, ein Zuviel an Sonne, aber auch ein Zuwenig an Sonne. Und manchmal ist es zu kalt, zu feucht, dann wieder zu heiß und zu staubig, nicht zu reden von leichtem Nieselregen. Dies alles sind Ausschlusskriterien für die Schönwetterspielerin. Perfekte Bedingungen gibt es allerdings selten.

Dagegen trainieren die Allwetterspielerinnen bei jedem Wetter, solange es nicht in Strömen gießt, der Platz dadurch zu rutschig ist und es gefährlich wird. Das Wetter wird so genommen wie es ist, und die Allwetterspielerin erkennt den starken Wind oder die blendende Sonne als Herausforderung und ideales Übungsfeld.

Ich frage mich: Hält mein Glaube auch dann stand, wenn es Gegenwind gibt oder meine Lebensumstände an mir nagen? Habe ich gelernt, unabhängiger von meinen Lebensumständen zu werden, oder stellen veränderte Lebensumstände meinen Glauben grundsätzlich in Frage? Ist meine Lebensfreude davon abhängig, wie die Dinge um mich herum laufen? Bin ich eher ein Schönwetterchrist, der ideale Lebensbedingungen braucht, um Jesus zu vertrauen? Oder kann ich verändernde Lebensumstände als Übungsfeld wahrnehmen, die mich in Gottes Arme treiben?

Paulus spricht davon im Philipperbrief:

 

„Ich sage das nicht, um euch auf meine Not aufmerksam zu machen. Schließlich habe ich gelernt, in jeder Lebenslage zurecht zu kommen. Ob ich nun wenig oder viel habe, beides ist mir durchaus vertraut. Ich kann mit beidem zufrieden sein: ich kann satt sein und hungern; ich kann Mangel leiden oder Überfluss haben. Alles kann ich durch Christus,

der mir Kraft und Stärke gibt.“ Phil.4,11-13

Paulus hat es gelernt, in jeder Lebenslage zurecht zu kommen. Er macht sich in seinem Glauben unabhängig von den äußeren Lebensumständen und sieht in ihnen die Chance zum Lernen, seinem Gott zu vertrauen und durch Jesus die notwendige Kraft zu empfangen.

Ich wünsche mir – in diesem Vergleich gesprochen – als „Allwetterchrist“ zu leben und möchte wie Paulus lernen, meine Lebensumstände als Herausforderung und Glaubens- und Lebenstraining zu sehen. Du auch?

Gabriela Grube

SRS Sportmentoring

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